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Liesberg

Polit. Gem. BL, Bez. Laufen, die das gleichnamige Haufendorf am Blauenhang, die Weiler Riederwald und Oberrüti sowie die Industriesiedlung L.-Station umfasst. 1281 Liesperch. 1771 368 Einw.; 1850 543; 1900 725; 1950 1'014; 2000 1'149. In L. wurden paläo- und mesolith. Feuersteinklingen, eine spätröm. Villa sowie frühma. Gräber im Bereich dieser Villa entdeckt. L. gehörte zu St. Blasien (Schwarzwald) und dann ab 1271 zur fürstbischöfl. Vogtei Zwingen. 1792 kam es unter franz. Herrschaft; 1815 wurde es dem Kt. Bern zugeteilt. Seit 1994 gehört L. zum Kt. Basel-Landschaft. 1529-88 bekannte sich L. zur ref. Lehre. Die vermutlich ma. Kirche (Patrone Petrus und Paulus) wurde 1697 abgerissen, der Neubau 1707 eingeweiht. Die Kapelle in Riederwald stammt von 1964. Neben der Landwirtschaft prägten Erzförderung, Eisenverarbeitung (Nagelschmiederei), Mühlen (1603 erw.) und Säge (1627 erw.) das frühneuzeitl. Erwerbsleben. Nach 1880 machten zahlreiche Betriebe L. zu einem Zentrum der kalk- und zementverarbeitenden Industrie mit massivem Gesteinsabbau. 1982 stellte das grösste Werk, die Portlandcement Laufen AG, ihren Betrieb ein. Der 2. Sektor dominiert in L.s Wirtschaft; er stellte 1910 drei Fünftel und 2000 mehr als zwei Drittel der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • C. Steiner, «L.», in Laufentaler Jb. 5, 1990, 60-63

Zitiervorschlag

Daniel Hagmann: "Liesberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000385/2008-01-22/, konsultiert am 29.03.2024.