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KarlKiller

Fotografie aus den 1940er Jahren © KEYSTONE/Photopress.
Fotografie aus den 1940er Jahren © KEYSTONE/Photopress.

26.6.1878 Gebenstorf, 7.1.1948 Baden, ref., von Gebenstorf, ab 1914 von Baden. Sohn des Franz Rudolf, Lehrers und Bauern, und der Maria geb. Müri, von Lauffohr und Schinznach. 1) 1903 Rosina Freitag, Krankenschwester (1936 Scheidung), 2) 1936 Anna Friz, Lehrerin. Bezirksschule Brugg, 1893-97 Lehrerseminar Wettingen. 1897 Lehrer an der Gesamtschule Asp (Gem. Densbüren), 1898-1907 an der Oberschule Villigen, wo er ein Preisausschreiben der Erziehungsdirektion für seine Schrift zur Überlastung der aarg. Volksschule gewann. Ab 1907 Lehrer an der Gemeindeschule Baden. In dieser Zeit wurde ihm aufgrund eines pädagog. Wettbewerbs die Erarbeitung von Lesebüchern für die dritte bis fünfte Klasse übertragen, die ein Vierteljahrhundert in Gebrauch waren. Zusammen mit Hans Mülli verfasste K. eine Aufgabensammlung mit Anleitung zum freien Aufsatz. Als Rektor der Gemeindeschule führte er den Handarbeitsunterricht für Knaben, die Schülerspeisung sowie die Schülerunfallversicherung ein. Als Präs. des Aarg. Lehrervereins (1912-28) setzte er sich v.a. für die ökonom. Besserstellung der Lehrerschaft und für das Lehrerbesoldungsgesetz von 1919 ein. K. war Mitglied des Grütlivereins und ab 1912 der sozialdemokrat. Partei. 1927-48 amtierte er als erster SP-Stadtammann in Baden. Während seiner Amtszeit wurden grosszügige Bauten im Stil des Neuen Bauens verwirklicht (Schlachthof, Bezirksschulhaus, Terrassenschwimmbad, Erweiterung des städt. Krankenhauses, Friedhofanlage Liebenfels). Er führte die unentgeltl. Bestattung ein und veranlasste ein städt. Wohnbauprogramm. Im aarg. Grossrat (1913-48, 1922-23 erster SP-Präs.) befasste er sich mit Schul- und Erziehungsfragen. Ihm ist das Zustandekommen eines neuen Steuergesetzes und der immer wieder verschleppten Revision des Schulgesetzes mitzuverdanken. 1919-43 nahm er - als erster aarg. Sozialdemokrat - im Nationalrat Einsitz, in dem er sich v.a. in der Bekämpfung der Tuberkulose und bei der Revision des Alkoholmonopols und des Alkoholgesetzes engagierte. Nach einer Kampfwahl gegen Emil Keller vertrat er seine Partei 1943-48 im Ständerat. K. arbeitete in zahlreichen Komm. mit und präsidierte während des 2. Weltkriegs die eidg. Begnadigungskommission.

Quellen und Literatur

  • BLAG, 455 f.
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 660 f.
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VIAF

Zitiervorschlag

Sarah Brian Scherer: "Killer, Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.08.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003775/2007-08-10/, konsultiert am 28.03.2024.