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Volken

Politische Gemeinde des Kantons Zürich, Bezirk Andelfingen. Dorf im Flaachtal südlich der Thur, einwohnermässig die kleinste Zürcher Gemeinde. 1044 Volhinchovan nach einer Urkundenkopie des 14. Jahrhunderts, um 1150 Vochinchoven. 1467 7 Haushalte; 1634 194 Einwohner; 1727 323; 1850 385; 1900 248; 1950 239; 2000 268.

Niedergerichtlich bildete Volken mit dem Nachbardorf Flaach die Gerichtsherrschaft Flaach-Volken. Hochgerichtlich gehörte Volken zu Habsburg und kam 1460 zu Zürich (Landvogtei Andelfingen). Im Mittelalter verfügte Volken über eine Filialkapelle, die nach der Reformation abging. Die Gemeinde gehörte grösstenteils zur Pfarrei Andelfingen, drei Haushaltungen waren nach Berg am Irchel kirchgenössig. 1610 wechselte Volken zur Kirchgemeinde Flaach. 1787 zählte man 47 Personen, die saisonal die Baumwollspinnerei betrieben. 1892 wurde das Schulhaus im Dorf erbaut (seit 1932 mit Uhr- und Glockenturm), 1982 die Schulanlage Ankacker. Seit 1921 besteht die Postautoverbindung nach Henggart. Den Entwässerungen in der Zwischenkriegszeit folgten 1945-1947 und 1970-1980 Güterzusammenlegungen und Meliorationen. 1966 wurde ein Gemeindehaus mit dem Ladengeschäft einer landwirtschaftlichen Genossenschaft (Volg) sowie einem Milch- und einem Schlachtlokal errichtet; dazu leisteten sieben Zürichseegemeinden freiwillige Finanzausgleichszahlungen. Vom Dorfbild wie von der Beschäftigungslage – 2005 stellte der 1. Sektor immer noch knapp 64% der Arbeitsplätze – her blieb Volken eine agrarisch geprägte Gemeinde; angebaut werden auch Wein und Tabak.

Quellen und Literatur

  • M. Brugger, Volken, 1987
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Volken", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000037/2011-12-23/, konsultiert am 28.03.2024.