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PaulPflüger

3.1.1865 Rio Novo (Brasilien), 13.12.1947 Zürich, ref., ab 1880 von Zürich. Sohn des Johann Bernhard, Stadtmissionars aus Neidlingen (Württemberg). 1891 Anna Barbara Baumberger, Tochter des Johann Ulrich, Landwirts und Bauunternehmers, von Fischingen. Aufgewachsen in Zürich. 1883-87 Stud. der Theologie und Philosophie in Basel, Lausanne und Zürich, 1887 Konkordatsexamen. 1887-97 Pfarrer in Dussnang (heute Gem. Fischingen), 1898-1910 in Zürich (Aussersihl). 1901-10 für die SP im Gr. Stadtrat von Zürich, 1910-23 Stadtrat (Armen- und Vormundschafts-, ab 1919 Schulwesen), Rücktritt aus gesundheitl. Gründen, 1899-1920 Kantonsrat, 1911-17 Nationalrat. 1912-16 Zentralpräs. des Grütlivereins, 1912-18 Vizepräs. der SP Schweiz. Gründer zahlreicher Vereine, u.a. 1900 der Jungburschen (ab 1911 Sozialist. Jugend) und 1906 der Zentralstelle für soziale Literatur der Schweiz (bis 1922 Präs., heute Schweiz. Sozialarchiv). Als einer der ersten sozialdemokrat. Pfarrer der Schweiz verstand sich P. als evolutionärer Sozialist, der mit Reformen auf kommunaler Ebene ein Stück Sozialismus verwirklichen wollte, etwa im Wohnungsbau und im Fürsorgewesen. Nach Konflikten mit der SP wurde er bei Parlamentswahlen nicht mehr portiert. P. war ein entschiedener Gegner der Dritten Internationale.

Quellen und Literatur

  • Sozarch, Nachlass (mit Werkverz.)
  • StadtA Zürich, Dok.
  • Volksrecht, 15.12.1947
  • Der öffentl. Dienst, 19.12.1947
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 94 f.
  • M. Hausammann, Paul P., 1865-1947, Liz. Zürich, 1987
  • Gruner, Arbeiterschaft 3, 606-610
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Pflüger, Paul", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003675/2010-02-02/, konsultiert am 29.03.2024.