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Landiswil

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Konolfingen. Gem. im oberen Goldbachtal mit den Dörfern L. und Obergoldbach sowie mit Einzelhöfen. 1277 Landoloswile. 1850 1021 Einw.; 1900 883; 1950 822; 2000 655. Bei Brügg neolith. und beim Gasthof Löwen in L. spätbronzezeitl. Einzelfunde. L. und Obergoldbach gehörten im MA mit dem Kirchspiel Biglen zum Emmental (Land- und Niedergericht Ranflüh). Grund- und Gerichtsherr in Obergoldbach war die Herrschaft Brandis, die im 15. Jh. Gerichtsrechte und Höfe an Bauern und Stadtberner abstiess (u.a. 1469-71 an Schultheiss Peter Kistler). Ende des 14. Jh. war in L. der Solothurner Stadtadel (Fam. Durrach und Spiegelberg) begütert, der 1421 Güter und Gericht dem Niedern Spital in Bern abtrat. Bern vereinte die Niedergerichte L. und Obergoldbach 1422 und 1471 mit dem von Biglen, unterstellte dieses dem Hochgericht (ab 1803 Oberamt) Konolfingen und 1529 der Verwaltung des bern. Landvogts von Signau. In der Kirchgem. Biglen bildet L. einen Pfarrkreis; die ref. Kirche wurde 1954 erbaut. Die Bauern hatten in den ab 1529 gerodeten Herrschaftswäldern Hasli-, Brandis-, Nesselbachwald Nutzungsrechte. Im klimatisch rauen Gebiet ergänzte im 19. Jh. die Milchwirtschaft den Feldgrasbau; es entstanden drei Käsereien. Die landwirtschaftlich-kleingewerblich geprägte Gem. liegt an der Postautolinie Biglen-Lützelflüh. Bis ins 20. Jh. waren das Tannental- und das Löchlibad bekannte Bäder.

Quellen und Literatur

  • A.-M. Dubler, «Adels- und Stadtherrschaft», in AHVB 75, 1992, 27-30
  • U. Boos, Bauinventar der Gem. L., 1998

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Landiswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000361/2018-01-18/, konsultiert am 28.03.2024.