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MartinoPedrazzini

28.2.1843 Locarno, 10.5.1922 Locarno, kath., von Campo (Vallemaggia). Sohn des Guglielmo, Anwalts, und der Rosa geb. Franzoni. Bruder des Alberto (->). Neffe des Alberto Franzoni. 1870 Emilia Bacilieri, Tochter des Carlo. 1854-61 Barnabiterkollegium in Monza, 1861-62 Rechtsstud. an der Univ. Pisa, dann in Turin, dort 1865 Dr. iur. Ab 1868 Anwalt und Notar. 1873-90 konservativer Nationalrat, 1875 und 1890 Tessiner Grossrat, 1875-90 Staatsrat. P. spielte in der konservativ ausgerichteten Regierung des sog. Nuovo Indirizzo eine prägende Rolle. Unter seiner Amtsführung wurde 1878-82 das Schulgesetz und 1886 das Kirchengesetz verabschiedet. Ferner trug er zur Lösung der Diözesanfrage bei. Nach dem Veruntreuungsfall des Kantonskassiers Luigi Scazziga trat er 1890 aus dem Staatsrat zurück und verliess die Politik. Danach war P. 1890-1917 Prof. für Staats- und Kirchenrecht an der Univ. Freiburg und 1892-93 deren Rektor. Ab 1863 gehörte er dem Piusverein an.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 750
  • Uomini nostri, hg. von A. Lepori, F. Panzera, 1989, 44-49
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Zitiervorschlag

Francesca Chiesi Ermotti: "Pedrazzini, Martino", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.08.2010, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003530/2010-08-24/, konsultiert am 19.03.2024.