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GiovanniJauch

22.3.1806 Bellinzona, 26.7.1877 San Bernardino (Gem. Mesocco), kath., ursprünglich aus dem Kt. Uri, ab 1840 Bürger von Bellinzona. Sohn des Francesco, Grundbesitzers, und der Teresa geb. Varrone. Elisa Schenardi. J. beendete 1828 das Stud. der Rechtswissenschaften in Pavia und war dann als Advokat und Notar in Bellinzona tätig. Als herausragender Vertreter der radikalen Bewegung gehörte er 1844-77 dem Gr. Rat an, den er mehrfach präsidierte, war 1855 Staatsrat und Staatssekretär, 1846-48 Tagsatzungsgesandter, 1848-51 und 1855-72 Nationalrat sowie 1874-75 Ständerat. Er spielte eine führende Rolle in der Revolution der Radikalen von 1839 sowie 1841 bei der Unterdrückung der konservativen Gegenrevolution. 1855 präsidierte er das kant. Komitee des Pronunciamento. 1871 gründete J. die Zeitung "La Costituzione", um die geplante Teilung des Tessins in zwei Kantone zu bekämpfen. Im folgenden Jahr war er einer der Initiatoren des Blattes "La Riforma federale". 1860 vertrat er den Kanton in den Verhandlungen mit dem Hl. Stuhl über die geistl. Verwaltung des Tessins. 1861-62 verhandelte er als eidg. Gesandter mit dem Piemont über das Mensalgut des Bf. von Como in der Schweiz. Von 1864 bis zu seinem Tod wirkte J. als Stadtpräsident von Bellinzona. Er war Präs. der Tessiner Kantonalbank und Mitglied zahlreicher anderer Institutionen, darunter der Società dei Carabinieri (Schützengesellschaft) und der Società Demopedeutica (Gesellschaft für Volkserziehung). 1847 Oberst im Sonderbundskrieg.

Quellen und Literatur

  • Sulla riforma della Costituzione, 1842
  • ESI, 1877, 251-255
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 742 f.
  • C. Biasca, Gli anni del Pronunciamento, 1986
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Zitiervorschlag

Corrado Biasca: "Jauch, Giovanni", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.07.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003515/2007-07-05/, konsultiert am 29.03.2024.