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ErnestoBruni

14.10.1815 Bellinzona, 16.1.1898 Bellinzona, Freidenker, von Bellinzona. Sohn des Germano, Arztes. 1) Giovannina Lussi; 2) Luigia Ghiringhelli. B. studierte am Kollegium Borromeum in Pavia und promovierte 1839 an der dortigen Univ. in Jurisprudenz. Anwalt und Notar in seiner Vaterstadt, 1840-44 Sekr. des Bezirksgerichts. Ab 1839 prominentes Mitglied der Gesellschaft der Freunde der Volksbildung (1870-71 und 1890-91 Präs.), auch einer der Initianten des Hilfsvereins der Tessiner Lehrer. 1868-77 Mitglied des kant. Erziehungsrates, 1870-77 Schulinspektor. 1853-59 und 1876-98 radikal-liberaler Gemeinderat (Exekutive) von Bellinzona, 1862-63 Ständerat, 1859-67, 1875-78 und 1893-98 Tessiner Grossrat (mehrmals Präs.). Präs. der kant. Schützengesellschaft und Freiwilliger im Sonderbundskrieg. Die hartnäckige Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe, die er ab 1860 führte, trug ihm den Titel eines "Tessiner Beccaria" ein. B. war eine angesehene Persönlichkeit des Tessiner Liberalismus; er schloss sich aber 1853 der dissidenten radikalen Bewegung an, die die autoritäre Politik der liberalen Regierung kritisierte. 1890 gehörte er noch zu den Initianten der revisionist. Bewegung, die in den Tessiner Putsch mündete und zum Sturz der konservativen Regierung führte.

Quellen und Literatur

  • La Riforma, 17.1.1898
  • Gruner, Bundesversammlung 1, 730
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 14.10.1815 ✝︎ 16.1.1898

Zitiervorschlag

Andrea Ghiringhelli: "Bruni, Ernesto", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2004, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003496/2004-11-05/, konsultiert am 28.03.2024.