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Gündlischwand

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Interlaken. Die Gem. am Zusammenfluss von Schwarzer und Weisser Lütschine umfasst das Dorf G., den Ortsteil Zweilütschinen im Talboden sowie ein weites Alpgebiet (Sägistal mit See). 1331 Gundlisswant. 1764 123 Einw.; 1850 335; 1888 279; 1900 321; 1950 308; 2000 263. Im Allmiwald wurde eine Terrassierung einer unbekannten Siedlung entdeckt. Das Gebiet war im MA Reichslehen in der Hand von Freiherrenfam. (Wädenswil, Ringgenberg, Kien). 1331 erwarb die Augustinerpropstei Interlaken Güter und Rechte in G., die nach der Säkularisation 1528 an Bern fielen und in der Landvogtei Interlaken (Landgericht) verwaltet wurden. Zweilütschinen, gelegen an der Gabelung des Weges in die Lütschinentäler, war ab 1580 Brückenort. Die Einwohner von G. sind seit jeher in Gsteig bei Interlaken kirchgenössig. Vom ausgehenden 16. Jh. bis 1715 wurde das im hinteren Lauterbrunnental gewonnene Eisenerz im sog. Schmelziwald verhüttet. Reste der Anlage, die über einen Hochofen (1682), eine Hammerschmiede, eine Giesserei, eine Köhlerei, eine Mühle und eine Taverne verfügte, sind erhalten. Seit 1890 ist Zweilütschinen Haltestelle der Berner-Oberland-Bahnen. Verdienst boten bis in die 1990er Jahre der Bund (Militär) und heute die Bahnen der Jungfrauregion; rund zwei Drittel der Erwerbstätigen arbeiten auswärts. Vieh- und Alpwirtschaft (zwei Bergschaften) haben heute geringe Bedeutung.

Quellen und Literatur

  • H. Michel, Buch der Talschaft Lauterbrunnen, 41979
  • U. Schneeberger, Bauinventar der Gem. G., 2002
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Gündlischwand", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000333/2007-03-22/, konsultiert am 29.03.2024.