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Carasso

Fraktion der polit. Gem. Bellinzona TI, am rechten Ufer des Tessins gelegen. Die bis 1907 selbstständige Gem. C. umfasste auch Prato C. am linken Flussufer. 1207 Calaxio. 1591 270 Einw.; 1801 212; 1850 408; 1900 845. 1968-69 wurden Überreste einer spätneolith. Behausung entdeckt, u.a. eine Feuerstätte mit grober Keramik und eine geschliffene Axt. Zudem sind in C. eine Grabstätte aus der Eisenzeit, mehrere Fundstücke röm. Ursprungs (darunter ein Jupiter und Merkur geweihter Altar), einige spätröm. Gräber (5. Jh.) und ein Gebäude aus dem 7. Jh. nachgewiesen. Im 13. und 14. Jh. herrschte die Fam. Rusconi in C. Die Kirche S. Andrea ist erstmals 1285 bezeugt. Sie trennte sich 1452 von der Mutterkirche Bellinzona, wurde 1515 zerstört und an einem geschützteren Ort wieder aufgebaut. Der bestehende Bau datiert aus dem 18. Jh. Seit dem ausgehenden 19. Jh. verlangte ein Teil der Bevölkerung, v.a. in Prato C., die Eingemeindung in Bellinzona. Nach mehreren Petitionen und Auseinandersetzungen wurde zuerst die Übernahme von Prato C. durch Bellinzona vollzogen (30.11.1906), wenig später erfolgte die Eingemeindung C.s (18.11.1907). Die Verbindung zwischen den beiden Flussufern wurde lange Zeit nur durch einen Fährdienst gewährleistet, den 1906 eine Eisenbrücke ablöste.

Quellen und Literatur

  • Gilardoni, Inventario, 143 f.
  • P. Donati, «Ritrovamenti archeologici nell'area bellinzonese», in Pagine bellinzonesi, 1978, 23-38
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Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Carasso", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.09.2003, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003314/2003-09-03/, konsultiert am 29.03.2024.