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LeBrassus

Fraktion der Gem. Le Chenit VD. Le B. besteht aus dem Dorf am linken Ufer der Orbe, beim Bach Le B. gelegen, und aus ca. 20 Weilern. 790 Bracciolus (?), 1570 Brasseu. 1836 1'263 Einw.; 1900 1'606; 1951 1'671; 1982 1'403. Seit der Anerkennung als Fraktion 1908 verwaltete Le B. die öffentl. Beleuchtung, das Feuerwehr- und Kirchenwesen sowie bis 1966 das Strassenwesen mittels eines Conseil administratif. Die zur Pfarrei Le Chenit gehörende ref. Kirche wurde 1835-37 gebaut, die kath. Kirche Ende des 19. Jh. Vom 15. Jh. an diente Le B. den Einwohnern von Le Lieu als Weidegebiet. 1555 bewilligte Bern die Errichtung einer Eisenhütte und 1567 den Bau eines Hochofens, der bis 1743 genutzt wurde (Roheisenverhüttung bis Ende 18. Jh., Stahlverarbeitung und Sensen-Manufaktur). Der Industriekomplex war mit einem Weidegut gekoppelt und wurde 1576-1684 von der Genfer Fam. Varro kontrolliert, die ihn von Bern zu Lehen hatte. Danach ging er an die Fam. Jaquet von Vallorbe über. Vom 18. Jh. an entwickelten sich in Le B. die Uhrenindustrie und Halbedelstein-Bearbeitung. Renommierte Firmen wie Audemars-Piguet (1875 gegr.) und Blancpain existieren noch heute. 1899 wurde das Dorf durch die private Eisenbahngesellschaft Le Pont-Le B. erschlossen. Seit 1890 hat sich der Skitourismus entwickelt (Sprungschanze ab 1923-24, internationale nord. Skiwettkämpfe). Mehrere Gemeinden am Jurafuss besitzen in Le B. Alpweiden.

Quellen und Literatur

  • M. Reymond, «La seigneurie du B.», in RHV, 1959, 178-199
  • P.-L. Pelet, Fer, charbon, acier dans le Pays de Vaud 2, 1978, 185-196, 259-275; 3, 1983, 41-79
  • H.-D. Audemars, M. Goy, Fraction de commune Le B., 1983
  • Encycl.VD 11, 257-260
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Brassus, Le", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.02.2018, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003305/2018-02-21/, konsultiert am 19.03.2024.