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Goldiwil

Ehem. polit. Gem. BE, seit 1913 Teil der Gem. Thun. Das Gebiet G.s erstreckte sich am rechten Ufer der Aare vom Ausfluss aus dem Thunersee auf Terrassen bis auf die Winteregg (1151 m) und war durch den Grüsisberg in die Hälften Nid (Lauenen, Hofstetten, Ried) und Ob dem Wald (Geissental, Eichgut, Melli, Wiler, Farnern, Trüelmatt) unterteilt. 1308 Goldenwile. 1850 924 Einw.; 1910 1'048. Bis 1471 war Lauenen vor dem Lauitor Gerichts- und Versammlungsort des kyburg. Äusseren Amts bzw. ab 1384 des bern. Amts Thun. Bei der Teilung in die Freigerichte Sigriswil und Steffisburg kam Lauenen zu Letzterem und verlor seinen alten Rang. Während die Streusiedlung Ob dem Wald voralpinen Feldgrasbau trieb, waren die Siedlungen Nid dem Wald auf Rebbau, Fischerei und Schifferdienst spezialisiert. Im 19. Jh. richteten sich Letztere wirtschaftlich und kulturell ganz auf das angrenzende Thun aus und profitierten mit vom Fremdenverkehr. Nach und nach wuchsen G. und Thun baulich zusammen. Auf Antrag von Nid dem Wald wurde 1913 die Eingemeindung G.s in die Stadt vollzogen. Seit 1913 bildet Ob dem Wald eine separate Schulgemeinde. Als Teil der Kirchgem. Thun erhielt G. 1950 eine eigene Kirche.

Quellen und Literatur

  • A.-M. Dubler, «Die Region Thun-Oberhofen auf ihrem Weg in den bern. Staat (1384-1803)», in BZGH 66, 2004
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Goldiwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003277/2007-01-04/, konsultiert am 29.03.2024.