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Baltersweil

Ortsteil der polit. Gem. Dettighofen (D), Dorf mit (1990) ca. 300 Einw. Ob es sich bei dem in einer Schenkung Kg. Ludwigs des Dt. an das Kloster Rheinau 858 erw. Wolvenesriuthi um B. handelt, ist unsicher. Erstmals sicher erw. wird B. 1258 (Paltsbuihl) in einer Tauschurkunde zwischen dem Pleban von Schwarza (älterer Name von Paradies) und dem Kloster Paradies. B. gehörte bis 1806 zur Landgrafschaft Klettgau. Ab ca. 1330 ist der Ort im Verwaltungsschriftgut der Abtei Rheinau verzeichnet, die in B. sowohl einen Kelnhof als auch einen Meierhof hatte. 1515 wurde B., das zuvor eine Filiale der 1437 dem Kloster inkorporierten Pfarrei Erzingen (D) war, selbstständige Pfarrei. Die niedere Gerichtsbarkeit war im 15. Jh. im Besitz der von Fulach. 1513 verkaufte Hans Wilhelm von Fulach seinen Anteil an Landgf. Rudolf von Sulz. Im Dreissigjährigen Krieg flohen 1635 viele Einw. B.s nach Rheinau. Unter Abt Gerold (II.) Zurlauben wurde die Pfarrkirche B. 1729 durch Johann Michael Beer von Blaichten neu erbaut. 1803 bzw. endgültig 1805 (Frieden von Pressburg) wurde die Pfarrei B. dem Kloster Rheinau entzogen. 1806 kam B. zum neuen Grossherzogtum Baden (D). Nach dem Scheitern der bad. Revolution flüchtete 1849 ein Grossteil der Demokraten über B. in die Schweiz.

Quellen und Literatur

  • HS III/1; V/1
  • H. Matt-Willmatt, Dettighofen (B., Berwangen), 1992
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Zitiervorschlag

Hans Jakob Wörner: "Baltersweil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032484/2001-12-18/, konsultiert am 29.03.2024.