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ErbZH

Winterthurer Unternehmerfam. Der Automechaniker Hugo (1894-1952) gründete 1920 eine Autogarage in Winterthur (1938 Neubau), die sein Sohn Hugo (1918-2003), ausgebildeter Mechaniker und Kaufmann, nach dem 2. Weltkrieg übernahm. Er setzte auf den Autohandel (Ford, Mercedes) und baute ein schweiz. Garagennetz auf. 1977 erhielt er die Generalvertretung für Mitsubishi und Skoda, 1980 folgte Suzuki, 1987 Isuzu, 1989 Hyundai. 1988 eröffnete er das Autozentrum in Härkingen. Das Autogeschäft wurde ab 1955 durch eine eigene Leasing-Firma unterstützt. In den 1980er Jahren diversifizierte das Unternehmen und fasste die erworbenen Firmen in der Erb-Gruppe mit vier Holdings zusammen. Erb erwarb u.a. 1984 die Bruno Piatti AG (Küchen und Fenster), 1987 die EgoKiefer AG (Fenster und Türen), 1988 das Zentrum Töss in Winterthur, 1989 die EBC Amro Asset Management Ltd., London. 1989 übernahm er den Kaffeehandel von der Firma Gebr. Volkart. 1990 kaufte die Fam. Schloss Eugensberg (Gem. Salenstein).

Das Familienunternehmen unter der Leitung von Hugo junior und seinen Söhnen Rolf und Christian kam 2002 mit 4'820 Mitarbeitern, davon rund 2'500 in der Schweiz, in über 80 Firmen weltweit auf einen Umsatz von 4,46 Mrd. Fr. Der Konzern war die drittgrösste Autoimportfirma, der grösste Hersteller von Türen, Fenstern und Küchen der Schweiz und weltweit der zweitgrösste Kaffeehändler. Die Beteiligung als Mehrheitsaktionär an einer dt. Immobilienholding führte 2003 zum Zusammenbruch der Erb-Gruppe, mit Schulden in der Höhe von rund 2 Mrd. Fr. bei rund 80 Banken.

Quellen und Literatur

  • Bilanz 10, 1984; 8, 1989
  • NZZ, 30.1.1996
  • T. Buomberger, Die Erb-Pleite, 2005
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Erb (ZH)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032399/2005-11-14/, konsultiert am 28.03.2024.