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Berau

Ortsteil der polit. Gem. Ühlingen-Birkendorf, Kreis Waldshut (D), Dorf mit ca. 700 Einw. (1990). Perauvia in einer St. Galler Urkunde aus dem 8. Jh. kann nicht sicher mit B. identifiziert werden. Um 1110 wurde eine Nonnengemeinschaft von St. Blasien nach B. verlegt, nach einer Güterschenkung des Adligen Gottfried von B. und im Zusammenhang mit der cluniazens. Klosterreform. Das erste Klostergebäude erbaute Steinmetz Bernherus von Basel. Als Tochterkloster von B. wurde 1130 durch Lütold II. von Regensberg das Kloster Fahr an der Limmat gestiftet. Die Landeshoheit über B. lag zuerst beim Alpgau, dann bei der Landgrafschaft Stühlingen, die Kastvogtei zunächst bei den Frh. von Eschenbach, dann durch Heirat bei den Gf. von Nellenburg, die sie 1287 Hermann Amstad in Schaffhausen verkauften. 1478 veräusserte Hans Amstad seine Vogteirechte dem Kloster St. Blasien. Ende des 17. Jh. liess sich der als Alchimist und Heilkünstler bekannte Einsiedler Philipp Emmerich von Stall in B. nieder. Nach einem Brand (1711) baute Caspar Moosbrugger eine barocke Klosteranlage. In den Koalitionskriegen flohen die Berauer Klosterfrauen nach Zurzach und Wislikofen. 1807 wurde das Kloster säkularisiert. 1846 vernichtete ein Grossbrand die Klosteranlage.

Quellen und Literatur

  • H. Matt-Willmatt, B. im südl. Schwarzwald, 1969
  • Das tausendjährige St. Blasien, Ausstellungskat., 2 Bde., 1983
Weblinks
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Zitiervorschlag

Hans Jakob Wörner: "Berau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.05.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/032220/2002-05-24/, konsultiert am 28.03.2024.