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Tuttwil

Ehemalige Ortsgemeinde des Kantons Thurgau, politische Gemeinde Wängi, Bezirk Münchwilen. Ober- und Unter-Tuttwil mit Breitenloh, Scheuer und Wilhof liegen südlich von Wängi auf dem Tuttwilerberg. 1816-1968 war Tuttwil eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Wängi. Seit 1969 gehört Tuttwil zur politischen Gemeinde Wängi. 1244 Tuotwille. 1850 411 Einwohner; 1900 329; 1950 309; 1960 309.

Im Mittelalter besassen das Kloster Kreuzlingen (1244) und die Johanniterkomturei Tobel Güter in Tuttwil. Das Domstift Konstanz übergab 1282 den Kehlhof dem Kloster Fischingen. Bis 1460 unterstand Tuttwil der habsburgisch-österreichischen Herrschaft. 1460-1798 war es Teil des Gerichts Tuttwilerberg. Tuttwil teilte stets das Schicksal der Pfarrei Wängi. Bis ins 19. Jahrhundert wurde vor allem Acker- und Obstbau betrieben, dann erfolgte eine Verlagerung von der Getreide- auf Vieh- und Milchwirtschaft (1862 Stieger'sche Käserei). Ab 1785 war Ober-Tuttwil Wechselstation an der alten Landstrasse Zürich-St. Gallen, die bis nach der Mitte des 19. Jahrhunderts über den Tuttwilerberg führte; die Vorspanndienste und die Gasthöfe brachten zusätzlichen Verdienst. Im 19. Jahrhundert wurde neben der Spinnerei, Weberei und Ferggerei von Baumwolle etwas Stickerei betrieben. Ab 1960 entstanden neue Wohnbauten an den Dorfrändern.

Quellen und Literatur

  • K. Tuchschmid, Gesch. von Wängi, 1948
  • Hinweisinventar Thurgau: Wängi II, 2009
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Tuttwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.05.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003196/2012-05-11/, konsultiert am 12.04.2024.