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Langenhart

Ehem. Ortsgem. TG, polit. Gem. Müllheim, Bez. Steckborn. Die bis 1967 zur ehem. Munizipalgem. Müllheim gehörende Ortsgem. L. (1803-1967) liegt mit den Ortsteilen Ober- und Unter-L. nordwestlich von Wigoltingen; bis zu seinem Abgang nach 1870 gehörte auch der bäuerl. Weiler Gschmell dazu. 1264 Langenhart. 1831 126 Einw.; 1850 90; 1900 67; 1950 55; 1960 36. Das Domkapitel Konstanz besass im HochMA Güter in L., die 1271 an das Konstanzer Stift St. Johann übergingen. L. gehörte 1460-1798 zu den sog. Hohen Gerichten, in denen der eidg. Landvogt sowohl Hoch- wie Niedergericht innehatte. Die Katholiken besuchten 1529-85 die Kirche Wigoltingen (diejenigen von Gschmell bis 1870 die Kirche Homburg), dann waren sie nach Müllheim kirchgenössig. 1761 wies die Müllheimer Kirchenordnung den Reformierten von L. die hinteren Bänke zu. Die Gem. ist auch Anfang des 21. Jh. von Obst- und Wiesenbau geprägt (Weinbau bis 1900). Ausserdem wurde Waldwirtschaft und ab 1985 auch Schweinezucht betrieben. Im 19. Jh. siedelte sich ein Leinenweber und 1862 ein Schuster an. L. war lange die kleinste thurg. Ortsgemeinde.

Quellen und Literatur

  • A. Brühwiler, Die Gesch. von Müllheim, Ms., 2001, (StATG)
  • Thurgauer Ztg., 19.1.2007

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Langenhart", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003183/2008-11-13/, konsultiert am 29.03.2024.