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WerdAG

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Muri, beidseits der Reuss gelegen, seit 1899 Teil der politischen Gemeinde Rottenschwil. Die locker bebaute Bauernsiedlung befindet sich links der Reuss. 12. Jahrhundert Werda. 1850 140 Einwohner; 1888 125.

Ein Drittel der Rechte von Werd lag bereits vor 1160 beim Kloster Muri. Die Habsburger als Schirmvögte verliehen dieses Drittel, das am linken Ufer und somit in den späteren Freien Ämtern lag, 1361 an Heinrich von Seengen. Bremgarten (AG) erwarb 1414 die niedere Gerichtsbarkeit der anderen zwei Drittel von Werd, die zum rechtsufrigen Kelleramt gehörten. Die eidgenössischen Orte widersetzten sich den wiederholten Versuchen des Klosters Muri, seinen Anspruch auf die ganze Vogtei durchzusetzen. Ab 1415 lag das Hochgericht im Kelleramt bei Zürich und in den Freien Ämtern bei den Eidgenossen, was häufig zu Kompetenzstreitigkeiten führte. Werd war nach Lunkhofen kirchgenössig. Die Benutzung der Fähre war für den Kirchgang und die Bestellung der rechtsufrigen Felder unentgeltlich. 1798 wurde Werd Teil der Gemeinde Aristau im Distrikt Muri des helvetischen Kantons Baden, 1803-1898 bildete es eine eigene Gemeinde.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Werd (AG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003160/2013-10-02/, konsultiert am 29.03.2024.