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Anselmier

Der aus Frankreich nach Genf gezogenen Familie Anselmier entstammten drei Ingenieure: Der 1861 in Genf eingebürgerte Claude Marie Jules (1815-1895) war ab 1837 an der topografischen Aufnahme des Kantons Genf unter Guillaume-Henri Dufour beteiligt und machte danach Aufnahmearbeiten für die Dufourkarte in den Kantonen Aargau, Bern, Zug, Schwyz und Uri. Da ungenaue Ergebnisse die eidgenössischen Aufnahmen in Misskredit brachten, wurde er von Hermann Siegfried nicht weiter beschäftigt und war danach in Zürich, Genf und Frankreich tätig. Sein Sohn Claude Henri Jules (1839-1895) studierte einige Zeit in München, war ab 1871 in der Schweiz, 1876-1888 Ingenieur für Wildbachverbauungen und Bachkorrektionen im Dienst des Kantons St. Gallen und vor allem im Bahn- und Wasserschutzbau tätig, namentlich bei der Vitznau-Rigi-Bahn, der Bözberglinie, der Gornergratbahn und der Guppenruns-Verbauung im Glarnerland. Der jüngere Sohn Gaston (1840-1909) half zuerst dem Vater bei dessen topografischen Arbeiten im Berner Oberland, gründete 1866 in Bern ein Technisches Büro (Anselmier & Gautschi), das zahlreiche Strassen, Bahnen und Gewässerkorrektionen plante, darunter die erste pneumatische Strassenbahn Bärengraben-Bremgartenfriedhof (1890).

Quellen und Literatur

  • R. Wolf, Gesch. der Vermessungen in der Schweiz, 1879
  • J.H. Graf, Die Schweiz. Landesvermessung, 1896
  • SKL 1, 41
  • INSA 2

Zitiervorschlag

Urban Schertenleib: "Anselmier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.07.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031202/2001-07-18/, konsultiert am 28.03.2024.