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Arbeiterbauern

Als Arbeiterbauern bezeichnet man diejenigen Kleinbauern, deren Haupteinkünfte aus Fabrikarbeit stammen, während die Arbeit auf den bäuerlichen Nebenerwerbsbetrieben zu einem grossen Teil von Familienangehörigen verrichtet wird. Arbeiterbauern sind schwer abzugrenzen von Bauern, die neben der Landwirtschaft einem Zuerwerb nachgehen. Die Protoindustrie der frühen Neuzeit hatte sich weitgehend der Tauner bedient, welche als Heimarbeiter tätig waren. Die im 19. Jahrhundert aufkommende Fabrikindustrie beschäftigte dann vielerorts Arbeiterbauern, die zum Teil lange Arbeitswege in Kauf nahmen (Rucksackbauern). Der Niedergang der Heimindustrie, die Intensivierung der Industriearbeit und die Auflösung der patriarchalischen Familien führten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum raschen Rückgang der Arbeiterbauern, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch im Wallis zahlreich blieben.

Quellen und Literatur

  • R. Rubattel, Contribution à l'étude des ouvriers-paysans en Suisse, 1959
Weblinks

Zitiervorschlag

Werner Baumann: "Arbeiterbauern", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.10.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030179/2001-10-23/, konsultiert am 19.03.2024.