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Montignez

Ehemalige politische Gemeinde JU, Bezirk Pruntrut, die sich 2009 mit Courtemaîche und Buix zur neuen Gemeinde Basse-Allaine zusammenschloss. M. liegt abseits der Achse Pruntrut-Delle auf einer fruchtbaren, von Wäldern umgebenen Ebene. Im Südwesten des Dorfes befindet sich Grandgourt, ein Weiler und ehem. Priorat. 731 Montaniaco. 1818 245 Einw.; 1850 357; 1870 407; 1900 318; 1950 356; 2000 249; 2008 241.

Montignez: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Montignez: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Im Chor der Kirche St. Martin wurde ein monolith. Sarkophag aus der Merowingerzeit entdeckt. Die Abtei Bellelay besass im Ort bedeutende Leihegüter. M. gehörte zur Kastvogtei Ajoie, die Ende des 13. Jh. ins Bistum Basel integriert wurde. Im Ancien Régime war die Gem. Teil des Meieramts Cœuve. 1793-1813 gehörte sie zu den franz. Departementen Mont-Terrible und Haut-Rhin, dann zum Kt. Bern (1815-1978 Oberamt bzw. Amtsbez. Pruntrut). 1836 nahm M. den Status einer Gemischten Gemeinde an. Die alte Pfarrei verblieb bis 1779 in der Diözese Besançon, die Kirche stammt aus dem 18. Jh. Mehrere Fachwerkhäuser verweisen auf die Nähe zum Elsass. Eine bescheidene Industrialisierung setzte Ende 19. Jh. ein mit der Ansiedlung eines Uhrmacherbetriebs und der Gründung einer Fabrik für Präzisionsinstrumente 1881. Auch zu Beginn des 21. Jh. behielt M. jedoch seinen landwirtschaftl. Charakter bei.

Quellen und Literatur

  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 2, 1863, 137-146 (Neudr. 1979)
  • R. Ecabert, Das Herz der Gem. M., Ms., 1970

Zitiervorschlag

Dominique Prongué: "Montignez", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.05.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002999/2020-05-28/, konsultiert am 19.03.2024.