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UlrichJörg

4.5.1850 Rohrbach, 22.1.1931 Vevey, ref., von Sumiswald. Sohn des Ulrich. 1875 Rosina Legeret, Telegrafistin, Tochter des Carl Emanuel, Papiermachers. Mechanikerlehre bei der Firma Schenk in Worblaufen, Wanderjahre. 1876 kaufte J. die Färberei und Halbleinenwalke in Deisswil. Gleichzeitig wurde er Posthalter in Worblaufen und begann mit der Fabrikation von Pappen (bis 1877 mit J. Hunziger). 1879-80 verlegte er die Worblen auf einer Länge von 700 m, um ihre Wasserkraft zu nutzen. Mit R.W. Klickermann kaufte J. 1882 die Holzstofffabrik Frinvillier, die er ab 1889 allein als Aktiengesellschaft führte. Fabrikbrände (1888 Frinvillier, 1904 Deisswil) hielten seinen Erfolg nicht auf. 1906 erfolgte die Umwandlung der Firma in die Karton- und Papierfabrik Deisswil AG mit Beteiligung der mitarbeitenden Söhne Albert und Emil. 1916 zog sich J. aus der Geschäftsleitung zurück. Er finanzierte den Bau des Elektrizitätswerks Wegmühle, das ausser der Fabrik auch die umliegenden Ortschaften, v.a. Ostermundigen und Bolligen, mit Strom versorgte. Ab 1897 betrieb er den Bau der 1913 eröffneten Worblentalbahn (1911-26 Vizepräs., Verwaltungsrat). 1927-31 wirkte er als Verwaltungsrat der Vereinigten Bern-Worb-Bahnen. Politisch engagierte sich J. 1900-18 als freisinniger Berner Grossrat.

Quellen und Literatur

  • Der Bund, 29.1.1931
  • F.A. Volmar, Vereinigte Bern-Worb-Bahnen, 1948
  • H.-U. Winzenried, 1876-1976, 100 Jahre Karton- und Papierfabrik Deisswil AG, 1976
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 4.5.1850 ✝︎ 22.1.1931

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Jörg, Ulrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.02.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029737/2008-02-04/, konsultiert am 28.03.2024.