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LeNoirmont

Polit. Gem. JU, Bez. Freiberge. Le N. erstreckt sich von einem Hochplateau (ca. 1100 m) bis an den Doubs und umfasst die Weiler Les Barrières, Le Cerneux-Joly, Le Creux-des-Biches, Les Esserts, Le Peu-Péquignot, Sous-les-Craux sowie Les Côtes. 1454 Noirmont, dt. früher Schwarzenberg. 1818 878 Einw.; 1850 1544; 1870 1892; 1900 1681; 1950 1455; 2000 1561; 2010 1664.

Le Noirmont: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Le Noirmont: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Le N. gehörte zur Herrschaft Freiberge des Fürstbistums Basel, 1793-1813 zum franz. Departement Mont-Terrible bzw. Haut-Rhin und 1815-1978 zum Kt. Bern. Das um 1400 erw. Gemeinwesen Le N. war nach Montfaucon pfarrgenössig, bis es 1596 eine eigene Pfarrei bildete. 1513 wurde eine Kapelle erbaut. Die ab 1969 leer stehende Kirche Saint-Hubert aus dem 17. Jh., deren Kirchenschiff 1883-84 umgebaut worden war, wurde durch die 1964-69 neu erbaute gleichnamige Kirche ersetzt und später für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ende des 18. Jh. etablierte sich in den Freibergen die Uhrmacherei und machte Le N. zu einem wichtigen Zentrum für Uhrengehäuse aus Gold und Silber mit zugehöriger Edelmetallkontrolle. Während des Aufschwungs der Uhrenindustrie in der 2. Hälfte des 19. Jh. und im frühen 20. Jh. nahm Le N. mit der Gründung von Uhrenfabriken (Pronto, Aubry Frères) zunehmend städt. Züge an und die Weiler wurden verlassen. Le N. ist eine Station der Jurabahn (1892 Linie Saignelégier-La Chaux-de-Fonds, 1913 Linie Le N.-Tramelan). 1893-94 wurde das Elektrizitätswerk La Goule am Doubs gebaut. Die Gem. verfügt seit 1904 über eine Sekundarschule und 1919-99 war im 1904 gebauten Waisenhaus die Ecole libre catholique des Côtes untergebracht. Uhrenindustrie, Décolletage, Präzisionsmechanik, Käseherstellung (Tête de moine), Gastronomie und Tourismus (u.a. Reitsport) verhalfen Le N. seit 1985 zu einem wirtschaftl. Wachstum. 2005 stellte der 2. Sektor 46% der Arbeitsplätze (1910 60%, 1960 68%). Das ehem. Pensionat Roc-Montès (1905-07) beherbergt seit 1985 das Centre jurassien de réadaptation cardio-vasculaire (Klinik für kardiale Rehabilitation). Seit 1991 findet in Le N. regelmässig das Musikfestival Le Chant du Gros statt, seit Beginn der 1990er Jahre die Freiberger Fasnacht.

Quellen und Literatur

  • A.-P. Prince, Le Noirmont à travers les âges, 1955
  • F. Noirjean, «La grande communauté du Noirmont», in Le Franc-Montagnard, 21.2.1974
  • M. Arnoux, «Le Noirmont: un village périphérique face à son avenir économique», in Les Intérêts de nos régions, 1984, 165-190
  • L. Marti et al., Carimentran: le carnaval franc-montagnard, 1998

Zitiervorschlag

François Kohler: "Noirmont, Le", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.07.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002968/2020-07-13/, konsultiert am 16.04.2024.