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ErnstBloch

8.7.1885 Ludwigshafen, 4.8.1977 Tübingen, isr., Deutscher. Sohn einer assimilierten jüd. Beamtenfamilie. 1) 1913 Else von Stritzky (1921), 2) 1922 Linda Oppenheimer, 3) 1934 Karola Piotrkowska (1994). Philosophiestud. in München, 1908 Promotion in Würzburg und freier Schriftsteller. 1917 Emigration in die Schweiz (Bern, Thun, Interlaken). Bekanntschaft mit Walter Benjamin, Hugo Ball und Emmy Ball-Hennings. Publikation von "Geist der Utopie" (1918). Hinwendung zum Marxismus und entschiedener Kriegsgegner. B. verfasste, zumeist unter Pseudonym, polit. Artikel in der "Freien Zeitung" (Bern) und der "Friedens-Warte" (Zürich). 1919-33 wieder in Deutschland, dann erneute Emigration über Zürich, Wien (1934), Paris (1935) und Prag (1936-38) in die USA. Er veröffentlichte Artikel in der "National-Zeitung" und der NZZ und publizierte "Erbschaft dieser Zeit" (1935), eine soziolog. Analyse von Bürgertum und Faschismus der 1930er Jahre. In den USA arbeitete er an seinem Hauptwerk "Das Prinzip Hoffnung" (1954-59). Ab 1949 Prof. für Philosophie in Leipzig. 1957 Zwangsemeritierung infolge seines nonkonformist. Marxismus. Nach dem Mauerbau 1961 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland und Prof. an der Univ. Tübingen. Bedeutender Utopie-Theoretiker, versch. Auszeichnungen.

Quellen und Literatur

  • Gesamtausg., 17 Bde., 1959-78
  • Briefe, hg. von K. Bloch et al., 2 Bde., 1985
  • Ernst-Bloch-Zentrum, Ludwigshafen
  • Ernst B., hg. von H.L. Arnold, 1985
  • B. Schmidt, Ernst B., 1985
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 8.7.1885 ✝︎ 4.8.1977

Zitiervorschlag

Ulrich Stadler: "Bloch, Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029441/2005-11-07/, konsultiert am 28.03.2024.