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Mervelier

Polit. Gem. JU, Bez. Delsberg. Dorf im Val Terbi längs der Scheulte, am Fuss des Scheltenpasses an der Strasse Delsberg-Balsthal gelegen. Um 1184 Morswilre, dt. früher Morschwil. 1818 377 Einw.; 1850 490; 1900 433; 1950 539; 2000 585; 2010 551.

Mervelier: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Mervelier: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

M. gehörte zum katholisch gebliebenen nördl. Teil (genannt sous les Roches) der Propstei Moutier-Grandval, einer Vogtei des Fürstbistums Basel, dann 1793-1813 zu den franz. Departementen Mont Terrible und Haut-Rhin sowie 1815-1978 zum Kt. Bern (Oberamt, dann Amtsbez. Moutier). Seit 1853 ist es eine Gemischte Gemeinde. Bis 1771 war M. Teil der Pfarrei Montsevelier, danach bildete es eine eigene Pfarrei, der auch Schelten sowie von 1874 bis 1935 Montsevelier angegliedert waren. Die abseits des Dorfs liegende Kirche Saint-Rémi wurde 1770-72 erstellt und 1841-42 umgebaut. Mit ihrer Monumentalfassade aus Hausteinen gilt sie als schönes Beispiel für den Übergang vom Spätbarock zum Neoklassizismus. Im 19. und 20. Jh. bot die Seidenweberei, im 20. Jh. auch in bescheidenem Ausmass die Uhrenindustrie neben der Landwirtschaft (Obstbau) Verdienstmöglichkeiten.

Quellen und Literatur

  • A. Daucourt, Dictionnaire historique des paroisses de l'ancien Evêché de Bâle 3, 1900, 3-26 (Neudr. 1980)

Zitiervorschlag

François Kohler: "Mervelier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.06.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002942/2020-06-26/, konsultiert am 28.03.2024.