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Treiten

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Erlach, Verwaltungskreis Seeland, am Moränenfuss über dem Grossen Moos gelegen. 1221 Treiton, französisch Treiteron. 1764 259 Einwohner; 1850 343; 1900 278; 1950 356; 2000 395.

Eventuell mesolithische Zelt- oder Hüttenplätze mit fünf kleinen Hügeln, zahlreiche neolithische bis bronzezeitliche Bodenfunde im Raum Buchholz, Ryfflirain-Riederen und Kanalmühle, im Grammetwald römische Leistenziegelfragmente. Als Teil der Herrschaft Erlach kam Treiten 1474 an Bern und als Äusseres Viertel zum Landgericht Ins. Die Kleingemeinde Treiten gehörte stets zur Kirchgemeinde Ins. 1852 wurde sie durch Zusammenschluss von politischer und Burgergemeinde zur Gemischten Gemeinde. Das Zelgdorf mit Ackerbau lag an der Strasse Ins-Aarberg, ab 1647 am ehemaligen Aarberger Kanal, an dem 1656 eine Kanalmühle lief. Erst dank der Juragewässerkorrektion 1874-1883 liess sich der vom Staat an Treiten abgetretene Moosanteil von 155 ha bebauen. Der projektierte Interkontinentalflughafen Grosses Moos (1945-1972) auf dem Boden der Gemeinde Treiten und Finsterhennen wurde zugunsten der Gesamtmelioration und Güterzusammenlegung mit Nachbargemeinden abgelehnt und stattdessen intensiver Acker- und Gemüsebau betrieben.

Quellen und Literatur

  • H.-R. Egli, Die Herrschaft Erlach, 1983
  • Gesamtmelioration Treiten, 1970-84, [1988]
  • P. Bannwart, Bauinventar der Gem. Treiten, 1999
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Treiten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000289/2011-08-11/, konsultiert am 29.03.2024.