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Marin-Epagnier

Ehem. polit. Gem. NE, Bez. Neuenburg, bildet seit 2009 mit Thielle-Wavre die polit. Gem. La Tène. 1179 Marens. 1850 331 Einw.; 1900 627; 1950 953; 1970 2'540; 2000 3'611. Das Gebiet zwischen Epagnier und Préfargier zählt drei neolith. und zwei bronzezeitl. Fundplätze, bei Bourguignonnes und Chevalereux befinden sich eine Hallstattsiedlung sowie Viereckschanzen aus der Spätlatènezeit. Auf dem Gemeindegebiet liegt die Siedlung La Tène, nach der eine Epoche benannt wurde. Eine kelt. Brücke aus der Mitte des 3. Jh. v.Chr. wurde Mitte des 1. Jh. v.Chr. zerstört. Eine röm. Brücke stammt aus dem Ende des 1. Jh. v.Chr. Die Dorfgenossenschaft von Marin entstand im 14. Jh. Marin und Epagnier gehörten zur Kastlanei Thielle. 1888 schlossen sich M. und Epagnierzur Gem. M. zusammen. Beide waren nach Saint-Blaise kirchgenössig (Epagnier seit 1888). 1978 folgte die Gründung der ref. Kirchgemeinde. Die Katholiken verblieben in der Pfarrei Saint-Blaise. Die Psychiatr. Klinik von Préfargier wurde 1849 eröffnet. In M. dominierte während langer Zeit die Landwirtschaft. 1756 siedelte sich die Indiennefabrikation an, die 1838 wieder verschwand. Zwischen 1860 und 1948 folgten versch. Kleinbetriebe (Uhrmacherei, Herstellung von Polierrot und Lederwaren). Ab 1870 betrieb die Firma Bühler Kiesabbau. 1901 erhielt M. einen Bahnhof an der Linie Neuenburg-Bern. Der 1958 einsetzende industrielle Aufschwung wurde durch die Eröffnung der A5 bzw. der Teilstrecke Saint-Blaise-Le Landeron 1975 vorangetrieben. Unternehmen der Baustoffbranche, die Maschinenfabrik Dubied (1961-76), das Migros-Verteilzentrum (ab 1960) und ein regionales Einkaufszentrum (Marin-Centre, 1981), die Uhren- und Mikroelektronikfirma Ebauches Electroniques (1971), die später EM Microelectronic-Marin hiess (Swatch-Group), Metalor (1983) und die Firma Asulab (1998, Swatch Group) siedelten sich an. Seit 1989 beherbergt M. eines von zwei Schulzentren (regionale Sekundarschule) des Gebiets Bas-Lac. Die wirtschaftl. Entwicklung der Gem. führte zu einem starken Bevölkerungsanstieg, wobei der 1. Sektor (u.a. Gemüseproduzenten) bis ins 21. Jh. überlebt hat. 2005 stellte der 2. Sektor 27% der insgesamt 4'102 Arbeitsplätze in M.

Quellen und Literatur

  • Kdm NE 2, 1963, 79-86
  • B. Arnold et al., M., 1888-1988, 1988
  • Hist.NE 1
  • B. Arnold, «Le site hallstattien et l'enceinte quadrangulaire laténienne de Marin-les-Bourguignonnes (canton de Neuchâtel)», in L'âge du Fer dans le Jura, 1992, 309-315
  • F. Rouvinez, «Marin-NE-Le Chalvaire: habitat de l'âge du Bronze», in JbSGUF 81, 1998, 59-118
  • M. Honegger, «Marin-NE-Les Piécettes au Néolithique», in JbSGUF 84, 2001, 29-42
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Olivier Girardbille: "Marin-Epagnier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.04.2021, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002852/2021-04-06/, konsultiert am 28.03.2024.