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IgnacyMoscicki

1.12.1867 Mierzanów (bei Warschau), 2.10.1946 Versoix, kath., Pole, ab 1908 von Chandon. Sohn des Faustyn, Grundbesitzers. Aus einer adligen Familie. 1) Michalina Cżyzewska, 2) Marie Nagórna. Stud. der Chemie in Riga. 1892 flüchtete M., der in der sozialist. Bewegung aktiv war, nach London, wo er sich für die poln. Unabhängigkeit engagierte. Ab 1897 war er Student, 1900-02 Assistent am physikal. Institut der Univ. Freiburg. Er forschte über den Stickstoff in der Atmosphäre und dessen Fixierung mittels elektr. Lichtbogen. Dann wechselte er in die Industrie. 1903 wurde auf der Grundlage seiner Patente die Fabrique suisse de condensateurs (seit 1997 Montena) mit Sitz in Freiburg gegründet, zudem die Société d'acide nitrique SA, deren Werk in Vevey später nach Chippis verlegt wurde. 1913 wurde er Prof. an der Techn. Hochschule in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine). 1926 liess Josef Pilsudski seinen Freund M. zum Präs. der Republik Polen ernennen, eine repräsentative Funktion, die dieser bis 1939 ausübte. Nach der poln. Niederlage floh M. nach Rumänien und wurde dort interniert. Als Schweizer Bürger erhielt er vom Bundesrat das Recht, in der Schweiz zu leben, mit der Auflage, sich jeder polit. Betätigung zu enthalten. 1934 Dr. h.c. der Univ. Freiburg.

Quellen und Literatur

  • C. Fedrigo, J. Sygnarski, Ignacy M. (1867-1946), 1994
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Zitiervorschlag

Halina Florkowska-Frančić: "Moscicki, Ignacy", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.04.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028449/2016-04-14/, konsultiert am 29.03.2024.