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LaBrévine

Polit. Gem. NE, Bez. Le Locle. Die Gem. umfasst das Dorf La B. (1046 m), die Weiler Le Brouillet, Bémont (1266 Bemont), Les Taillères (1304 Chaul de Estaleres) und La Châtagne sowie zahlreiche Einzelhöfe an der Grenze zu Frankreich. In La B. wurde der schweiz. Kälterekord (-41,8°C) gemessen. Der Name leitet sich vom Bach Brevena (Dialektform von abreuvoir = Tränke) ab. Er bezeichnete im 17. Jh. nur das Dorf, erst ab Mitte des 18. Jh. die ganze Gemeinde. 1704 168 Haushalte; 1750 1'220 Einw.; 1850 1'339; 1880 1'703; 1900 1'494; 1950 1'008; 1990 626; 2000 647.

Im 13. Jh. begannen Einwohner aus dem Val-de-Travers mit der Urbarmachung, während im 14. Jh. La Chaux-de-Remosse und La Chaux-des-Taillères hauptsächlich durch Einwanderer aus der Freigrafschaft Burgund besiedelt wurden. Darauf folgten im 16. Jh. Einwohner aus Le Locle und La Sagne, die weiterhin von der Herrschaft Valangin abhängig blieben. Bis zur Schaffung der Mairie La Chaux-des-Taillères und der Anerkennung als Gemeinde (1624) war La B. Teil der Kastlanei Val-de-Travers. La Châtagne kam erst 1821 hinzu, nach der Auflösung der Kastlanei Val-de-Travers. Das Zivilgericht La B. umfasste ab 1820 auch Le Cerneux-Péquignot, ab 1821 zudem La Chaux-du-Milieu, wurde 1848 aber aufgelöst. Das zuständige Strafgericht war in Môtiers (NE). 1604 wurde eine ref. Kirche gebaut und 1622 löste sich die Pfarrei La B. von Le Locle. 1831 zerstörte ein Brand 31 Häuser. Die Mineralquellen von La Châtagne (ab 1655) und La Bonne-Fontaine (ab 1665) dienten bis Ende des 19. Jh. Kurzwecken. Im 18. Jh. verbreitete sich protoindustrielle Heimarbeit, wobei die Spinnerei und die Spitzenherstellung um die Mitte des 19. Jh. wieder verschwanden. Die Uhrmacherei blühte bis Ende des 19. Jh., ging dann aber allmählich zurück. Seit 1975 ist die Präzisionswerkzeug-Fabrik Gentil einziger Industriebetrieb. Neben etwas Holzhandwerk ist die Landwirtschaft (Viehzucht, Käseherstellung) vorherrschend geblieben (1990 41% der in La B. Erwerbstätigen). Vom frühen 18. Jh. bis 1991 wurde Torf abgebaut.

Quellen und Literatur

  • L. Montandon, G. Berthoud, «Pages d'histoire sur la B.», in MN, 1950, 8-25, 41-63
  • P. Flaad, Unters. zur Kulturgeographie der Neuenburger Hochjuratäler von La B. und Les Ponts, 1974
  • La B., La Chaux-du-Milieu et Le Cerneux-Péquignot, hg. von F. Chiffelle, 1988
  • R. Cop, Jura neuchâtelois: la montagne des Montagnons, 1990
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Olivier Girardbille: "Brévine, La", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.10.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002841/2004-10-15/, konsultiert am 29.03.2024.