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Gals

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Erlach. Die Gem. liegt zwischen Jolimont, Zihlkanal und Bielersee und umfasst die Teile Bethlehem, Zihlbrücke und die Arbeitsanstalt St. Johannsen. G. gehört zur Burger- und Kirchgem. Gampelen. 1185 Galles. Franz. Chules. 1764 221 Einw.; 1850 476; 1900 637; 1920 757; 1950 636; 2000 689.

Eine lange Siedlungsgeschichte im Gebiet ist belegt durch zahlreiche Bodenfunde, u.a. einen bronzezeitl. Einbaum, bronzezeitl. und hallstätt. Grabhügel im Klosterwald, Skelette mit Beigaben aus der Latènezeit im Klostermoos sowie einen röm. Mauerzug im Immerzwald. Der gräfl.-neuenburg. Hof, Kern des späteren Dorfes, kam im 12.-13. Jh. an die Abtei St. Johannsen (Kloster Erlach) und nach deren Säkularisation 1528 mit allen Gerichten zur bern. Landvogtei Erlach (1803 Oberamt Erlach). Die Leibeigenschaft in G. wurde 1551 spät aufgehoben. Von 1652 ist ein Dorfrecht überliefert. In den Jahren 1746, 1837, 1852 und 1869 verwüsteten Grossbrände das Dorf. Mit dem Bau des Zihlkanals (1874-83) gewann das ehem. Zelgdorf dank Entwässerung und Urbarisierung der Allmend (Grissachmoos) Ackerland für den Zuckerrüben- und Gemüsebau. 1894 wurde Zihlbrücke nach einer Grenzbereinigung mit Neuenburg eingemeindet. Eine Ziegelei bestand 1658-1960, im 19. Jh. zusätzlich eine Uhrensteinfabrik. Wirtschaftl. Faktoren von G. sind heute die Landwirtschaft, das Kleingewerbe, die Arbeitsanstalt St. Johannsen sowie ab 1960 die Compagnie Industrielle Radioélectrique (seit 1998 Alcatel Space SA).

Quellen und Literatur

  • A. Moser et al., G.: Beitr. zur Gemeindegesch., 1985
  • U. Schneeberger, Bauinventar der Gem. G., 2000
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Gals", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.10.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000283/2006-10-24/, konsultiert am 28.03.2024.