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Saas-Fee

Politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Visp, am Fuss des Doms gelegen und von 13 Viertausendern umgeben. 1304 Vee, französisch früher Fée. 1850 233 Einwohner; 1900 280; 1950 504; 2000 1454; 2010 1758.

Plakat für den Verkehrsverein Saas-Fee, gestaltet vom Grafiker Willy Burger, 1925 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Plakat für den Verkehrsverein Saas-Fee, gestaltet vom Grafiker Willy Burger, 1925 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Pollen- und Holzkohlefunde im Moor von Saas-Fee lassen auf eine Besiedlung oder Begehung im 4. Jahrtausend v.Chr. schliessen. Das Dorf war Teil der Grossgemeinde Saas, die zum Meiertum Visp gehörte und sich 1392 in vier Viertel teilte. Der Viertel Saas-Fee regelte das Dorfleben und die Nutzung der Wälder, Weiden, Alpen und der Jagd in sogenannten Bauernzünften (u.a. 1456, 1516, 1538, 1596 und 1763). Kirchlich gehörte Saas-Fee, das ab 1715 ein Rektorat mit eigenem Seelsorger war, bis zur Bildung einer eigenen Pfarrei 1893 zu Saas mit der Pfarrkirche in Saas-Grund. Die erste Pfarrkirche von 1894 wurde 1963 durch die Herz-Jesu-Kirche ersetzt.

Die Bevölkerung lebte weitgehend autark von Viehzucht und Landwirtschaft. Anfang des 19. Jahrhunderts besuchten erste Naturforscher das Gletscherdorf, das mit dem einsetzenden Alpinismus an Bedeutung gewann (1854 Erstbesteigung Strahlhorn). 1880 entstand das erste Hotel in Saas-Fee. Weitere folgten, obwohl der Tourismus bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Nebenerwerb im Sommer blieb. 1948 nahm der erste Skilift den Betrieb auf. Nach der Eröffnung der Strasse von Saas-Grund nach Saas-Fee 1951 setzte eine rasante Entwicklung ein und der Winterbetrieb überflügelte den Sommerbetrieb. Die Dorfgassen blieben autofrei. In den 1950er und 1960er Jahren wurden um Saas-Fee alle Skigebiete durch Ski- und Sessellifte sowie Gondel- und Luftseilbahnen erschlossen und die Übernachtungszahlen stiegen von 66'000 1950 auf 538'300 1970 und 804'500 2000. Im Jahr 2008 zählte der Ferienkurort 11'814 Gästebetten (ca. 1,4 Mio. Übernachtungen).

Quellen und Literatur

  • J.-J. Senglet, Saas-Fee im Rückspiegel, 1991
  • O. Supersaxo, R. Imseng, Saas-Fee, 1991
  • 100 Jahre Pfarrei Saas-Fee, 1993
Weblinks
Normdateien
GND
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1304: Vee
Endonyme/Exonyme
Fée (französisch)

Zitiervorschlag

Paul Martone: "Saas-Fee", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.02.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002812/2020-02-10/, konsultiert am 18.03.2024.