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Saas-Balen

Polit. Gem. VS, Bez. Visp. Die flächenmässig kleinste Gem. im Saastal besteht aus dem Dorf S., den Weilern Niedergut (Ausser-Balen), Bidermatten und ein Teil von Tamatten (Inner-Balen) sowie 25 Voralpensiedlungen. 1304 baln. 1850 162 Einw.; 1900 215; 1950 414; 2000 397. Der Fund eines Steinbeils belegt, dass S. im Neolithikum besiedelt oder begangen war. S. war Teil der Grossgemeinde Saas, die zum Meiertum Visp gehörte und sich 1392 in vier Viertel teilte. Sog. Bauernzünfte von 1511, 1561, 1606 und 1763 regelten im Viertel S. die Nutzung der Wälder, Allmenden und Alpen sowie die Murmeltierjagd. Kirchlich gehörte S. bis zur Gründung einer eigenen Pfarrei 1907 zu Saas mit der Pfarrkirche in Saas-Grund. Die 1812 von Johann Joseph Andenmatten erbaute Rundkirche Mariä Himmelfahrt gilt als einer der eigenwilligsten Barockbauten der Schweiz und diente bis zum Bau einer neuen Kirche 1958 als Pfarrkirche. Das 1935 durch die Strasse erschlossene S. blieb eine Agrargemeinde mit wenig Tourismus (2005 39% der Arbeitsplätze im 1. Sektor). Viele Bewohner arbeiteten im 20. Jh. auswärts auf Grossbaustellen. 2000 betrug der Pendleranteil ca. 83%, wobei die meisten Pendler im Saastal oder in den Fabriken in Visp und St. Niklaus tätig waren.

Quellen und Literatur

  • Balmer Chronik, 1992
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Zitiervorschlag

Paul Martone: "Saas-Balen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.02.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002811/2011-02-09/, konsultiert am 25.04.2024.