Nachdem der ursprünglich in Mexiko kultivierte M. (lat. zea mays) Anfang des 16. Jh. über Spanien nach Mitteleuropa gelangt war, wurde er als trop. und subtrop. Gewächs nur in klimatisch günstigen Weinbaugebieten kleinflächig angebaut. Bereits in der 2. Hälfte des 17. Jh. tauchte der M. im Südtessin auf, wo die aus Maisgriess hergestellte Polenta zum geschätzten Nahrungsmittel wurde. In der Ebene des Mendrisiotto war der M. weit verbreitet, er kam aber auch in einigen Tälern v.a. des Sottoceneri vor. Um 1800 wurde M. auch in der niederen Leventina und anderen Gebieten des Sopraceneri gepflanzt. Im St. Galler Rheintal spielte er in der Versorgungskrise von 1770 eine wichtige Rolle. Als man im 19. Jh. besser an die gemässigten Breiten angepasste Sorten zu züchten begann, dehnte sich der Maisanbau in den südalpinen Tälern weiter aus. Im Mittelland gewann M. erst mit dem Aufkommen neuer Konservierungsmethoden primär als Viehfutter (Futtermittel) an Bedeutung, und zwar vorwiegend als Silomais, weniger als Körnermais, bei dessen Ernte die Körner mit dem Mähdrescher vom Kolben getrennt werden. Ab den 1990er Jahren wurde in geringen Mengen auch Zuckermais als Nahrungsmittel angebaut.
Ende der 1960er Jahre kamen neue Hybridsorten auf, welche die Hektarleistungen des ohnehin ertragsstarken M.es förmlich hochtrieben (1951-60 35 Zentner Körnermais; 1961-70 51; 1971-80 65; 1981-90 80; 1991-2000 91). Anbauprämien lösten eine Zunahme des Maisanteils an der Anbaufläche für Futtergetreide von durchschnittlich 2-5% (1911-50) auf 23% (1971-80) aus. Ende der 1990er Jahre wurde der gentechnisch veränderte schädlingsresistente und herbizidtolerante M. zum Politikum (Biotechnologie).