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Zweifelderwirtschaft

Die Zweifelderwirtschaft ist ein Bodennutzungssystem, das in verschiedenen Regionen Europas angewendet wird. Dabei wird die eine Hälfte der Felder mit Wintergetreide angesät, die andere Hälfte brach liegen gelassen (Brache). In der Schweiz war die Zweifelderwirtschaft in Gebieten mit nährstoffärmeren Böden und/oder trockenem Klima verbreitet, vor allem auf der Alpensüdseite (Wallis, Tessin). Sie kam aber auch dort vor, wo es eine starke Nachfrage nach Brotgetreide gab, zum Beispiel in den ländlichen Genfer Gebieten. Dort konnte auf den Anbau von Hafer als Pferdefutter verzichtet werden, weil mit Ochsen- statt mit Pferdegespannen gepflügt wurde. In der frühen Neuzeit blieb die Zweifelderwirtschaft erhalten, wenn eine gewisse Freiheit in der Wahl der Fruchtfolge bestand. In den Alpen wurde Weizen, Roggen oder Mais angebaut, im Umkreis der Städte häufig Weizen und Roggen gemischt (Mischkorn). Die Zweifelderwirtschaft wurde oft abqualifiziert und als der Dreifelderwirtschaft unterlegen betrachtet. Zwar ist sie aufwendiger, weil die Brache mehrmals umgepflügt werden muss, doch haben Agronomen festgestellt, dass bei gleicher Fläche der Getreideertrag in der Zweifelderwirtschaft höher ausfällt als in der Dreifelderwirtschaft.

Quellen und Literatur

  • N. Morard, «L'assolement triennal à Fribourg aux 14e et 15e siècles», in Paysages découverts 1, 1989, 135-152
Weblinks

Zitiervorschlag

Dominique Zumkeller: "Zweifelderwirtschaft", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.11.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027643/2009-11-27/, konsultiert am 12.04.2024.