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Eischoll

Polit. Gem. VS, Bez. Westl. Raron. Dorf auf 1230 m, linksufrig der Rhone in den sog. Rarner Schattenbergen auf einer mehrstufigen Geländeterrasse gelegen. 1250 Oiselz, 1336 Oysol, 1418 Eysoll. 1802 270 Einw.; 1850 340; 1900 460; 1950 523; 2000 500. Bis 1376 war E. den Herren von Turn (Niedergesteln) untertänig, dann bis zum Loskauf 1790 mit der Kastlanei Niedergesteln Untertanengebiet der fünf oberen Walliser Zenden. 1538 wurde die sog. Bauernzunft (Gemeindestatuten) erlassen. Um 1730 schlossen sich die bisher eigenständigen Gemeinwesen Ried, Oberhäusern und Brunnen, das den Dorfkern bildete, zur heutigen Gemeinde zusammen. Die Weiler verschwanden: Oberhäusern, einst Hauptort, war bis um 1900 bewohnt; das dortige Gemeindehaus (1656) zerfiel in den 1920er Jahren. In den Weilern Zuben, Ried, Lohn, Breyen und Tscherggen stehen heute nur Ökonomiegebäude und Chalets. Kirchlich gehörte E. bis 1766 zu Niedergesteln und wurde dann eine eigene Pfarrei. 1886 wurde eine Kirche in neurom. Stil gebaut, welche das Dorfbild prägt. Nach dem Brand von 1877 wurde E. weitgehend neu erbaut. Traditionelle Subsistenzwirtschaft mit Viehzucht und Milchwirtschaft, Ackerbau und Obstbäumen herrschte bis in die 1960er Jahre vor. Ausserdem wurde in der Ebene Weinbau betrieben: Kaufakte von Rebland in Salgesch datieren aus dem 17. Jh. Seit 1946 verbindet eine Seilbahn, die erste des Oberwallis, E. mit dem Rhonetal, 1970 wurde die Strasse ins Tal fertig gestellt. 2000 arbeiteten rund zwei Drittel der Erwerbstätigen ausserhalb E.s. Der Tourismus (1966 erster Skilift, 2001 35'416 Logiernächte) trug dazu bei, dass sich der Gebäudebestand seit den 1960er Jahren mehr als verdoppelt hat.

Quellen und Literatur

  • C. Ackermann-Kuonen et al., Pfarrei und Gem. E., 1986
  • R. Brunner et al., E., 1996
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GND

Zitiervorschlag

Werner Bellwald: "Eischoll", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002759/2005-11-14/, konsultiert am 18.04.2024.