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RinoTami

Das Interieur des Tessiner Grottos, das der Architekt für die Landesausstellung 1939 in Zürich schuf. Fotografie von Louis Beringer (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Das Interieur des Tessiner Grottos, das der Architekt für die Landesausstellung 1939 in Zürich schuf. Fotografie von Louis Beringer (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

7.8.1908 Lisora (Gemeinde Monteggio), 15.3.1994 Lugano, katholisch, von Monteggio. Sohn des Giuseppe, Hoteliers in Lugano, und der Giacinta geborene Bordonzotti. Neffe des Giuseppe Bordonzotti. 1946 Eugénie Mousny. Gymnasium in Lugano, 1927-1929 Scuola superiore di architettura in Rom, 1934 an der ETH Zürich bei Otto Rudolf Salvisberg. 1934-1953 Zusammenarbeit mit seinem Bruder Carlo, danach eigenes Büro in Lugano, dann in Sorengo. 1957-1961 ordentlicher Professor für Architektur der ETH Zürich. Unter Rino Tamis ersten bedeutenden Bauwerken bildet die 1936-1939 errichtete Kirche Sacro Cuore in Bellinzona ein gutes Beispiel für den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. Es folgten modernere Werke wie 1945-1948 die städtische Wohnsiedlung in Lugano und Bauten im regionalen Stil wie 1943-1945 das Haus La Piccionaia in Castagnola und 1939 das Grotto ticinese an der Landesausstellung. Die Kantonsbibliothek in Lugano von 1936-1941 ist das prägnanteste Beispiel seiner Bauten im rationalistischen Stil und machte ihn international bekannt. In den 1950er Jahren war Tami besonders produktiv und schuf beispielhafte Gebäude, unter anderem 1950-1952 das Industriegebäude von Usego in Bironico (abgerissen), 1952-1956 das Cinema Corso in Lugano und 1957-1962 das Studio des Radio della Svizzera italiana in Lugano in Zusammenarbeit mit Augusto Jäggli und Alberto Camenzind. Als ästhetischer Berater des Kantons Tessin für den Autobahnbau löste er 1962-1983 heikle Fragen der Landschaftsgestaltung, etwa bei den Einfahrten des Tunnels Melide-Grancia (1963-1969) und beim Gotthardportal in Airolo (1980). Der international anerkannte Tami gilt als Vater der modernen Tessiner Architektur.

Quellen und Literatur

  • AdM, Nachlass
  • Rino Tami, hg. von T. Carloni, 1984, (mit Bibl. und Werkverz.)
  • Rino Tami, Ausstellungskat. Zürich, 1992
  • K. Frampton, Rino Tami: opera completa 2008 (mit Bibl. und Werkverz.)
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.8.1908 ✝︎ 15.3.1994

Zitiervorschlag

Simona Martinoli: "Tami, Rino", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.03.2014, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027433/2014-03-11/, konsultiert am 28.03.2024.