Politische Gemeinde des Kantons Wallis, Bezirk Monthey, im Val d'Illiez an der Vièze (linksseitiger Zufluss der Rhone) gelegen, mit den Dörfern Troistorrents, Morgins, Chemex, Chenarlier, Croix-du-Nant und Vers-Ensier. 1248 Trestorrens. 1850 1191 Einwohner; 1900 1556; 1950 1836; 2000 3567.
1947 wurden im Gemeindegebiet römische Münzen gefunden. Troistorrents gehörte zur Kastlanei Monthey, die 1536 unter die Herrschaft der Zenden kam. Das Dorf behielt seinen bischöflichen Mistral, dessen Amt ab 1480 in den Händen der Familie Nicolerat lag. Diese veräusserte es 1619 an die du Fay, die es später der Gemeinde abtraten. Spätestens ab 1258 und bis 1798 besass die Abtei Saint-Maurice die Herrschaft Chièzes (abgegangenes Dorf) und Cries, die zunächst von einem Mistral, ab 1503 von einem Kastlan verwaltet wurde. 1505 errichtete die Abtei in Chièzes trotz Protesten des Kastlans von Monthey ein Hochgericht. Wegen fortwährender Streitigkeiten zwischen Troistorrents, Monthey und Collombey trennte der Landrat die drei Gemeinden. Fortan bildete Troistorrents eine neue Kastlanei. 1790 schloss sich Troistorrents der von Pierre-Maurice Rey-Bellet angeführten Revolte der Bewohner des Val-d'Illiez an. 1839 anerkannten Troistorrents und Illiez die Regierung von Siders und wurden von den Truppen von Sitten besetzt. 1844 nahm die Landmiliz von Troistorrents in den Reihen der konservativen Vereinigung Alte Schweiz an der Schlacht von Trient teil. Die Gemeinde wurde 1847 von Bundestruppen besetzt. 1248 ist eine Kapelle bezeugt, die der Pfarrei Collombey unterstand. Vor 1278 wurde Troistorrents eine selbstständige Pfarrei. Die 1702 erbaute Kirche Sainte-Marie-Madeleine wurde 1959 restauriert. Jedes Dorf der Gemeinde besitzt eine eigene Kapelle. In der lange Zeit landwirtschaftlich geprägten Gemeinde wurde neben Getreidebau und Viehwirtschaft auch Rebbau betrieben. 2005 stellte der 1. Sektor noch 12% der Arbeitsplätze in der Gemeinde. Im Ancien Régime war Troistorrents ein Söldnerreservoir. 1851 wanderten rund 60 Bewohner des Dorfs nach Algerien aus. Um vom aufkommenden Tourismus zu profitieren, liess die Burgergemeinde 1866 ein Hotel erbauen. 1908 wurde der Bahnhof an der Monthey-Champéry-Bahn eröffnet, 1911 die Autostrasse. Von den 1940er Jahren an entwickelte sich vor allem in Morgins der Wintertourismus. Die Mühlen der Tine (1401) stehen unter Denkmalschutz.