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HannesMeyer

18.11.1889 Basel, 19.7.1954 Crocifisso (Gem. Savosa), von Basel. Sohn des Johann Emil, Architekten und Baumeisters, und der Katharina Margaretha geb. Ryser. 1) 1917 Louise Bianca Natalie Herkert, von Basel, 2) 1937 Helene Bergner, Malerin, aus Deutschland. 1905-09 Maurer- und Bauzeichnerlehre in Basel, 1910-12 Kurse an der Kunstgewerbeschule, der Landwirtschaftsakad. und der Techn. Hochschule in Berlin, 1916-18 Architekt in München und Essen, ab 1919 eigenes Architekturbüro in Basel. Nach seinen Plänen entstand 1919-21 die Genossenschaftssiedlung Freidorf bei Muttenz und 1924 der Schweizer Stand für die Genossenschaftsausstellung in Belgien. 1924/25 schloss er sich der Basler Gruppe ABC (Hans Schmidt, Mart Stam und Emil Roth) an. Gemeinsam mit Hans Wittwer, mit dem er später die Bundesschule des Allg. Dt. Gewerkschaftsbundes in Bernau bei Berlin baute, experimentierte er 1926/27 mit konstruktivist.-funktionalist. Bauformen, woraus die Entwürfe für die Petersschule in Basel und den Völkerbundpalast in Genf hervorgingen. 1927 wurde er zum Leiter der Bauabteilung und 1928 als Nachfolger von Walter Gropius zum Direktor des Bauhaus in Dessau berufen. Wegen "kommunistischer Machenschaften" 1930 als Direktor entlassen, ging er in die Sowjetunion, wo er u.a. an der Hochschule für Architektur lehrte und den Entwicklungsplan für "Gross-Moskau" entwarf. 1936 kehrte M. in die Schweiz zurück und entwarf die Pläne für das genossenschaftl. Kinderferienheim in Mümliswil (Bau 1938-39). 1939 wurde er als Direktor an das neu gegr. Institut für Städtebau und Planung nach Mexiko-Stadt berufen. 1941 aus polit. Gründen entlassen, schlug er sich in Mexiko mit temporären Anstellungen und einzelnen Bauaufträgen durch. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1949 betrieb er architekton. Studien, konnte aber nicht mehr als Architekt wirken. M. war einer der bedeutendsten Architekten des 20. Jh., dessen Architektur dem Bürgertum als zu sozialistisch, dem Sowjetkommunismus als zu bürgerlich galt.

Quellen und Literatur

  • ETH-GTA, Nachlass
  • Hannes M. (1889-1954), Ausstellungskat. Berlin, Frankfurt, Zürich, 1989
  • A. Maglio, Hannes M., 2002
  • B. Merten, Der Architekt Hannes M. und sein Beitr. zum Bauhaus, 2008
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.11.1889 ✝︎ 19.7.1954

Zitiervorschlag

Dagmar Böcker: "Meyer, Hannes", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.05.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027387/2011-05-05/, konsultiert am 28.03.2024.