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HansStaub

Vor der Kinderkrippe im Zürcher Industriequartier. Fotografie von Hans Staub, 1931 (Fotostiftung Schweiz, Winterthur) © KEYSTONE.
Vor der Kinderkrippe im Zürcher Industriequartier. Fotografie von Hans Staub, 1931 (Fotostiftung Schweiz, Winterthur) © KEYSTONE. […]

10.9.1894 Wetzikon (ZH), 27.5.1990 Zollikon, reformiert, von Wädenswil. Sohn des Johannes, Lehrers, und der Martha geborene Dettwyler. 1923 Lydia Wydler, Tochter des Jakob. 1909-1911 Besuch der Industrieschule Wetzikon, 1912 landwirtschaftliches Praktikum, 1913-1914 Landwirtschaftsschule Strickhof Zürich. 1914-1918 Soldat bei der Grenzbesetzung. 1918-1919 Bildhauerlehre, dann Volontariat als Fotograf, 1921-1922 Ausbildung als Fotolaborant in Melano und St. Moritz. 1923-1930 Heliograf und Leiter der Hausdruckerei bei Escher, Wyss & Cie. in Zürich. 1930-1941 Fotoreporter für die "Zürcher Illustrierte", dann Armeereporter im Aktivdienst und Fotoreporter für verschiedene Familienblätter. In den 1920er Jahren verfasste Hans Staub verschiedene Artikel für Fotozeitschriften, unter anderem über die Ausstellung "Film und Foto" von 1929. Als Fotoreporter gab er dem sozialen Leben seiner Zeit ein Gesicht und schuf in Arnold Küblers Team der "Zürcher Illustrierten" die wohl umfangreichste Dokumentation des Schweizer Alltags in den 1930er Jahren. Insbesondere richtete er sein Kameraauge auf die Arbeitslosigkeit, das Leben auf der Strasse, die kleinen und grossen Freuden der Freizeit, auf Kinder und Betagte, das Volk und die Berühmtheiten. Viele Bildlegenden schrieb er selbst. Als Armeereporter verfasste Staub Berichte über die Kriegswirtschaft, etwa über den Plan Wahlen oder die Anbauschlacht auf der Zürcher Sechseläutewiese 1942-1943 sowie über die Grenzbesetzung und die Flucht deutscher Zivilisten und Soldaten über die Basler Grenze im November 1944. Besonders einfühlsame Bilder gelangen ihm von Internierten und Flüchtlingen, deren Schicksal er für das Rote Kreuz dokumentierte. In der Nachkriegszeit ging sein Werk nahezu vergessen. Erst ab 1974 (Gruppenausstellung), mit Richard Dindos Film von 1978 und einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich 1984 fand es wieder Beachtung. Die letzten Lebensjahre verbrachte Staub in erstaunter Dankbarkeit über die unerwartete Nachwirkung seines Werks.

Quellen und Literatur

  • Schweizer Alltag: eine Photochronik 1930-1945, 1984 (21990; mit Werkverz.)
Weblinks
Weitere Links
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 10.9.1894 ✝︎ 27.5.1990

Zitiervorschlag

Guido Magnaguagno: "Staub, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027234/2012-02-23/, konsultiert am 25.04.2024.