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Wilchingerhandel

Der Streit zwischen der Gemeinde Wilchingen und dem Rat der Stadt Schaffhausen um ein Tavernenrecht weitete sich auf andere Klagen über den immer umfassenderen Herrschaftsanspruch der Obrigkeit aus und erhielt 1718 durch die Huldigungsverweigerung einer Mehrheit der Wilchinger einen rebellischen Charakter. Der Konfliktverlauf des Wilchingerhandels umfasste Schlägereien mit Todesfolgen, die militärische Besetzung des Orts, die Flucht von Aufständischen, deren Ausschluss vom Abendmahl und langjährige Inhaftierungen. Wegen der Unterstützung der Fürsten von Schwarzenberg, die Wilchingen als Reichsterritorium betrachteten, beschäftigte der lokale Konflikt den Rat von Schaffhausen und jenen von Zürich, die evangelischen Konferenzen, die Tagsatzung, den Reichshofrat, eine kaiserliche Kommission sowie die zeitgenössische Presse. Die Schaffhauser Obrigkeit setzte sich schliesslich juristisch und militärisch durch, während die Gemeinde verarmte.

Quellen und Literatur

  • A. Hedinger, Der Wilchingerhandel 1717-1729, 2006
Weblinks

Zitiervorschlag

Andreas Würgler: "Wilchingerhandel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.09.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026885/2012-09-13/, konsultiert am 29.03.2024.