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Fieschertal

Polit. Gem. VS, Bez. Goms. Im Weisswassertal gelegene Gem., bestehend aus mehreren Weilern (u.a. Wichul, Zer Flie, Wirbul); höher gelegene Weiler wurden ab dem 17. Jh. aufgegeben. Zu F. gehören der Fieschergletscher, der Märjelensee und das Jungfraujoch. 1351 vallis de Vies. 1850 138 Einw.; 1900 181; 1950 254; 2000 255. Herrschaftsrechte im Tal lagen im 13. und 14. Jh. bei der Fam. Blandrate und um 1404 beim Ritter Johann Thomas de Platea. 1351 wird F. erstmals als Gemeinde (communitas) erwähnt. Vom 15. Jh. an bis 1802 bestand ein bischöfl. Ammannat mit niederer Gerichtsbarkeit. Der Ammann, ab 1646 durch die Talleute gewählt, war auch Gemeindevorsteher. 1590 Grenzregelung mit Fiesch, 1662 Regelung des Burgerrechts. Bis 1798 bildete F. mit Bellwald eines der neun Viertel des Zenden Goms. Kirchlich gehörte F. im MA zur Pfarrei Ernen, seit dem 16. Jh. ist es nach Fiesch pfarrgenössig. 1688 entstand die Marienkapelle in Wichul. Im 17. und 18. Jh. Handel mit Kristallen. 1965 Eröffnung der Autostrasse, 1975 des Kraftwerks in Flie. Seit 1970 zunehmender Tourismus im Sog von Fiesch.

Quellen und Literatur

  • A. Briw, Aus Gesch. und Brauchtum der Pfarrgem. Fiesch, 1961
  • L. Carlen, Gericht und Gem. im Goms vom MA bis zur Franz. Revolution, 1967, 132-135
  • Kdm VS 2, 1979, 397-419
  • Heimattagung Fiesch-F., 1981
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Philipp Kalbermatter: "Fieschertal", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002688/2005-11-29/, konsultiert am 28.03.2024.