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Mont-Tramelan

Polit. Gem. BE, Amtsbez. Courtelary. Streusiedlung (Les Fontaines, La Paule und Les Places) auf über 1000 m Höhe. 1647 la Montagne. 1726 195 Einw.; 1850 169; 1900 149; 1950 134; 2000 116 (davon 70,7% deutschsprachig). Um 1570 gewährte der Fürstbf. von Basel Emmentaler Täufern Zuflucht in diesem Teil seiner Vogtei Erguel. Anfang des 17. Jh. gründeten Fam. aus Neuenburg die Gemeinschaft Montagnes de la paroisse de Tramelan, die der Bischof 1685 anerkannte. M. bildete 1798-1814 unter franz. Herrschaft eine Gem.; 1815 wurde es dem Kt. Bern angegliedert. Kirchenrechtlich gehörte M. stets zu Tramelan, das 1530 zur Reformation übertrat. Die industrielle Entwicklung des Ortes führte zum Wegzug der frankofonen Fam. von M., die ihre Höfe zugunsten von Stellen in der Uhrmacherei, dem Handwerk und dem Handel aufgaben. 1897 wurde die vormals private Täuferschule in eine öffentl. Schule mit deutschsprachigem Unterricht umgewandelt. 1942 wurde die Amtssprache Deutsch eingeführt; dieser Beschluss, der gegen das Territorialitätsprinzip verstiess, heizte die Jurafrage weiter an. 1953 wurde ein neues Schulhaus errichtet. M. ist Mitglied des Syndicat des eaux des Franches-Montagnes, das seit 1938 von der Pumpstation in Cortébert aus die meisten Höfe mit Wasser versorgt. Die Landwirtschaft ist Haupterwerbszweig der Bevölkerung geblieben.

Quellen und Literatur

  • J. Gressot et al., Comment on germanise le Jura, 1947
  • R. Stähli, Histoire de Tramelan, 2 Bde., 1978-84

Zitiervorschlag

Christine Gagnebin-Diacon: "Mont-Tramelan", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.05.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000268/2008-05-21/, konsultiert am 19.03.2024.