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JakobAndermatt

Bildnis Jakob Andermatt. Öl auf Leinwand, um 1660 (Museum Burg Zug).
Bildnis Jakob Andermatt. Öl auf Leinwand, um 1660 (Museum Burg Zug).

7.5.1602, 19.8.1680 Baar, katholisch, von Baar und Luzern. Sohn des Johannes Andreas, Ratsherrn und Säckelmeisters, und der Anna Müller. 1) Maria Schmid, von Baar, Tochter des Werner, 2) M. Euphemia Schön, Witwe. Sein hinterlassenes Tagebuch deutet auf eine gute Bildung hin. Spätestens ab 1647 war der reiche Bauer Andermatt Pächter und Verwalter der Güter (Hof und Bad) des Klosters Wettingen in Walterswil bei Baar. 1650 übernahm er die Obermühle in Baar, ein altes Erblehen der ehemaligen Abtei Kappel, wobei er Ehrschatzforderungen erfolglos anfocht. Wohl ab 1628 sass Jakob Andermatt im Zuger Stadt- und Amtrat. Ausserdem amtierte er als Richter, gemeindlicher Säckelmeister und 1643-1645 als Landvogt der Freien Ämter. 1657 wurde er zum Ammann gewählt und blieb bis 1659 im Amt. In den Jahren 1636, 1638-1640, 1642, 1645-1659 und 1661-1668 war Andermatt Zuger Standesgesandter auf vielen Tagsatzungen und Konferenzen, so auch 1655 bei der Erneuerung des Goldenen Bundes der katholischen Orte, 1656 beim Abschluss des Dritten Landfriedens und 1668 beim innert Kürze heftig umstrittenen Defensionale von Baden, als dessen Gegner Andermatt bald auftrat. Dennoch wurden über seinen Tod hinaus Bestechungsvorwürfe gegen ihn laut. Im Bauernkrieg von 1653 trat Andermatt im März als Vermittler auf, wofür er als Dank für sich und seine Nachkommen das Luzerner Bürgerrecht erhielt. Schon früh war Andermatt in spanische Kriegsdienste getreten, die er als Hauptmann verliess. 1657 war er erneut Hauptmann in spanischen Diensten.

Quellen und Literatur

  • PfarrA Baar, Tagebuch 1641-51, 1657-59
  • E. Zumbach, «Die zuger. Ammänner und Landammänner», in Gfr. 85, 1930, 163-165
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Zitiervorschlag

Renato Morosoli: "Andermatt, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.10.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026736/2015-10-05/, konsultiert am 28.03.2024.