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Ried-Brig

Polit. Gem. VS, Bez. Brig, oberhalb von Brig an der Simplonstrasse gelegen. 1232 Riet, 1428 ried de briga, bis 1993 Ried bei Brig. 1850 506 Einw.; 1900 700; 1950 739; 2000 1'582. Die fast durchwegs germ.-dt. Orts- und Flurnamen zeugen davon, dass die kelt. Bevölkerung von Alemannen überlagert wurde. Die Ortsteile Ried, Schlüocht, Lowina, Obertermen und Brei erscheinen im 14. Jh. als eigene Gemeinden. 1563 schlossen sie sich zu einer Bauernzunft zusammen (Statuten). Die Burgerschaft Ried bestand wohl seit Ende des 15. Jh. 1646 bereinigte R. seine Grenzen mit Termen. 1898 wurde die Herz-Jesu-Kirche geweiht und 1901 trennte sich R. von der Mutterpfarrei Glis. Im 18. Jh. gelangte die Gem., die bis weit ins 20. Jh. bäuerlich geprägt blieb, durch Pensionsgelder und den Passverkehr über den Simplon zu bescheidenem Wohlstand. Der Bau der Simplonstrasse 1801-05 belastete die Gem. neben den Kriegskontributionen schwer. Nach dem 2. Weltkrieg nahm die Bedeutung der Landwirtschaft rasch ab. Die wichtigsten Arbeitgeber waren nun die Lonza, die SBB und die Post. Mit einem Pendleranteil von 80% (2000) ist R. ein beliebter Wohnort.

Quellen und Literatur

  • L. Borter, Aus der Gesch. des Brigerbergs und der Burgerschaft R., 1963
  • Brigerbärg, scheene Bärg, 1995
Von der Redaktion ergänzt
  • Kuonen Ackermann, Carmela: Der Bezirk Brig, 2015, S. 346-371 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Wallis, 4).

Zitiervorschlag

Patrick Willisch: "Ried-Brig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002666/2011-11-24/, konsultiert am 29.03.2024.