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Golddrahtzieherei

Die zur Exportindustrie gehörende G. umfasst Handwerke, die sich mit der Herstellung von Fäden beschäftigen, welche für Brokat, Borten, Besätze und Spitzen aus Gold und Silber bestimmt sind. Die G. ist sowohl Teil der Seidenspinnerei als auch der Edelmetall verarbeitenden Branche. Von den Goldschlägern und den Goldziehern vorbereitet, wurde der metallene Faden (vergoldetes Silber oder Silber unterschiedlichen Feingehalts) von Spinnern und Spinnerinnen sowie von Seidenzwirnern in die Seide gesponnen. Die G. wurde Ende des 16. Jh. von franz. Flüchtlingen nach Genf und Basel gebracht, nach Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 auch nach Zürich. Ihre Blütezeit erlebte sie besonders in der 2. Hälfte des 17. Jh. in Genf, v.a. mit den Fam. Baulacre-Perdriau, Lullin, Marcet, Calandrini, Dufour und Bagueret, die als Seidenfabrikanten und -händler sowie als Bankiers tätig waren.

Quellen und Literatur

  • W. Bodmer, Die Entwicklung der schweiz. Textilwirtschaft im Rahmen der übrigen Industrien und Wirtschaftszweige, 1960
  • A.-M. Piuz, L. Mottu-Weber, L'économie genevoise, de la Réforme à la fin de l'Ancien Régime, 1990, 466-474, (mit Bibl.)
Weblinks

Zitiervorschlag

Liliane Mottu-Weber: "Golddrahtzieherei", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.12.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026240/2003-12-17/, konsultiert am 29.03.2024.