de fr it

Bioley-Magnoux

Polit. Gem. VD, Bez. Yverdon. Strassendorf im Grenzbereich des Gros-de-Vaud und des Nord-Vaudois, auf einer Hochebene an der Hügelflanke über dem rechten Ufer der Mentue gelegen. 1228 Biolai. 1416 20 Feuerstätten; 1453 ca. 16 (Pfarrei); 1764 153 Einw.; 1850 268; 1900 293; 1950 186; 2000 169.

Ein frühma. Gräberfeld wurde in Le Montelier entdeckt. Später war B. das Zentrum einer Herrschaft, die um 1225 aus einem Teil der Herrschaft Saint-Martin hervorging. Das Schicksal des Dorfes war eng mit jenem der Herrschaft verbunden, die 1311 den de Corbières gehörte, ab 1359 den von Goumoëns, ab 1608 den von Erlach von Freiburg, ab 1646 Jacques Guy d'Haudanger, bis 1770 Jean d'Osterwald und seinen Erben, dann der Fam. Comte von Moudon, die zwischen 1791 und 1804 die Besitzliquidation hinnehmen musste. Die ehemalige Pfarrkirche Saint-Etienne (1168 erw.) beherbergte eine Saint-Claude-Kapelle, die vor 1416 von François I. de Goumoëns gestiftet worden war und Begräbniskapelle dieser Familie wurde. Nach der Reformation wurde die Pfarrei B. aufgehoben und jener von Donneloye angegliedert. Die Kirche enstand 1825 fast völlig neu und wurde zu Beginn der 1980er Jahre restauriert. Unter Berner Herrschaft gehörte B. zur Landvogtei Yverdon und war Sitz eines Kastlaneigerichts. Die kommunalen Geschäfte regelte eine Gemeindeversammlung. 1798 kam B. zum helvet. Distrikt Yverdon. Im Schutz der auf einer Anhöhe gelegenen Burg (1244 erw.) lag ein Burgstädtchen (bis 1403 belegt), von dem noch Reste der Befestigung zeugen. Die Gesamtanlage der Burg deutet zwar auf ein rom. Baukonzept hin, wie es in der 1. Hälfte des 13. Jh. noch üblich war, doch scheinen die ältesten Teile der heutigen Bauten aus dem ausgehenden 14. Jh. zu stammen und sind wohl den von Goumoëns zuzuschreiben. Diese nahmen in der 2. Hälfte des 15. Jh. offenbar einen radikalen Umbau vor (letzte umfassende Restaurierung 1972-75). B. ist ein Bauerndorf geblieben (v.a. Viehzucht und Ackerbau: Raps, Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln).

Quellen und Literatur

  • M. Perret, Si Bioley m'était conté, 1960
  • P. Vallotton et al., Le château de Bioley, 1989

Zitiervorschlag

Daniel de Raemy: "Bioley-Magnoux", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.04.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002624/2004-04-30/, konsultiert am 19.03.2024.