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Gottlieb SigmundGruner

Frontispiz und Titelseite des ersten Bandes seines Hauptwerks, das 1760 bei Abraham Wagner in Bern erschien (Schweizerische Nationalbibliothek).
Frontispiz und Titelseite des ersten Bandes seines Hauptwerks, das 1760 bei Abraham Wagner in Bern erschien (Schweizerische Nationalbibliothek). […]

20.7.1717 Trachselwald, 10.4.1778 Utzenstorf, ref., von Bern. Sohn des Johann Rudolf (->). 1) 1755 Rosina Schnell, von Burgdorf, 2) 1764 Katharina Esther Delosea. Besuch der Lateinschule in Burgdorf. 1737 Sprachaufenthalt in Neuenburg. Stud. der Rechtswissenschaften in Bern, 1739 Notar. 1741 für kurze Zeit Archivar des Landgrafen von Hessen-Homburg. Als Hofmeister des Prinzen Christian von Anhalt-Schaumburg bereiste G. ab 1743 Preussen und Schlesien. 1749 war er Vizeamtsschreiber im bern. Thorberg, 1755 Fürsprech in Bern, 1764 Landschreiber von Landshut und Fraubrunnen. In seinem wegweisenden Werk "Die Eisgebirge des Schweizerlandes" (3 Bde., 1760-62) lieferte G. die erste allg. Eiszeit- und Gletschertheorie und die erste schweiz. Fundstellenkarte für Mineralien, in seinem "Versuch eines Verzeichnisses der Mineralien des Schweizerlandes" (1775) den ersten Klassifikationsversuch der Schweizer Mineralien. G. baute eine reiche Mineralien- und Fossiliensammlung auf. Ab 1762 war er Mitglied der Ökonom. Gesellschaft Bern, die ihm sechs Mal einen Preis verlieh. Als Aufklärer hatte er weit gespannte Interessen, jedoch keinen Anspruch auf wissenschaftl. Genauigkeit.

Quellen und Literatur

  • R. Wolf, Biogr. zur Kulturgesch. der Schweiz 4, 1862, 161-172
  • NDB 7, 229 f.
  • A.-E. Vögele, «Eiszeitforschung», in Mitt. der Naturforschenden Ges. Luzern 29, 1987, 18-20
  • N. Broc, Les montagnes au siècle des lumières, 21991, 199-201
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Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Gruner, Gottlieb Sigmund", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025959/2007-03-20/, konsultiert am 29.03.2024.