21.4.1647 Seewen, 23.2.1709 Schwyz, katholisch, von Schwyz. Sohn des Johann Rudolf, Fähnrichs und Landeshauptmanns in Wil (SG), und der Maria Clara Ceberg. 1664 Eintritt in den Kapuzinerorden in Altdorf (UR). Studium der Theologie in Luzern, Schwyz, Solothurn und Mailand. Ab 1689 Guardian im Kloster Schwyz, 1692-1695 in Näfels, ab 1697 in Rapperswil (SG), ab 1700 in Wil, ab 1704 in Zug und ab 1707 in Arth. Stadtprediger in Zug, Sursee und Solothurn. Wegen seiner polemischen, gegen die Protestanten gerichteten Schrift "Der kostbare Schatz" wurde Rudolf Gasser 1695 aus Glarus ausgewiesen. Er setzte jedoch seine Polemik gegen die reformierten Pfarrer Johann Heinrich Fäsi, Claudius Schobinger und Anton Tschudi fort. 1704 publizierte er den "Grossen Catechismus", ausserdem verfasste Gasser den gegen 3000 Seiten umfassenden höfisch-heroischen Roman "Vernunft-Trutz" (1686-1688), der die Bekehrung Chinas zum Christentum thematisiert.
Quellen und Literatur
- Provinzarchiv Schweizer Kapuziner, Luzern
- Helvetia Franciscana 5, 1945-1951, 120-122
- HS V/2, 180, (mit Werkverz.)
- F. Gasser, Gasser: alte Landleute von Schwyz, 1993, 141-147
- F.M. Eybl, «Der Vernunft-Trutz (1686/88) des Kapuziners Rudolph von Schwyz», in Religion und Religiosität im Zeitalter des Barock, hg. von D. Breuer, 1995
- «Gasser, Rudolf», in: Frühe Neuzeit in Deutschland 1620-1720. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon, Bd. 3, 2021, Sp. 274-279.
Kurzinformationen
Variante(n) | Josef Karl Gasser (Taufname)
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Lebensdaten | ≈︎ 21.4.1647 ✝︎ 23.2.1709 1709-02-23 |