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Essertes

Ehemalige Gemeinde des Kantons Waadt, Bezirk Lavaux-Oron, seit 2022 Teil der Gemeinde Oron. Das Strassendorf an der Strecke Vevey-Moudon bei der Abzweigung nach Oron-la-Ville liegt im Jorat an der Grenze zum Kanton Freiburg und bestand aus der gleichnamigen Siedlung sowie den Weilern Bretonnaire und Les Clos. 1154 terram de Sartis, 1271 de Essertes. 1271 1 Feuerstätte; 1680 20; 1755 32; 1764 186 Einwohner; 1798 167; 1850 197; 1870 205; 1900 162; 1950 142; 1970 116; 2000 259; 2010 298; 2020 390; 2021 396.

Essertes: Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Essertes: Situationskarte 2021 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Der mit 5,6 m Höhe grösste bisher in der Schweiz bekannte Menhir aus dem Neolithikum diente spätestens ab dem 16. Jahrhundert als Grenzstein. 1996 wurde er wieder aufgerichtet. Mitte des 12. Jahrhunderts schenkten der Herr de Palézieux und mehrere seiner Vasallen der Zisterzienserabtei von Hautcrêt Ländereien in der Gegend von Essertes. Diese Schenkungen wurden 1154 vom Bischof von Lausanne und 1162 von Graf Amadeus I. von Genf bestätigt. 1271 übertrug Pierre de Palézieux Nutzungsrechte seiner Wälder im Jorat und Weiderechte auf seinen novalles (gerodeten Gebieten) an Hautcrêt und die Bewohner von Essertes. Das Dorf entwickelte sich rund um eine Scheune (Grangie), die der Abtei gehörte und seit 1180 erwähnt ist. In der Berner Zeit 1557-1798 gehörte Essertes zur Vogtei Oron, danach bis 2006 zum Bezirk Oron. 1814 trennten sich die Dörfer Essertes, Châtillens und Les Tavernes und bildeten je eine eigene Gemeinde. Kirchlich unterstand Essertes immer der Pfarrei Châtillens, ausser 1897-1904, als es Filialkirche von Servion war. Das Dorf hat seinen ländlichen Charakter bewahrt (Milchwirtschaft und Anbau) und verfügt seit 1734 über eine Schule; 1848 wurde ein Schulhaus errichtet, 1974 eine Kläranlage.

Quellen und Literatur

Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1154: terram de Sartis
1271: de Essertes

Zitiervorschlag

Olivier Frédéric Dubuis: "Essertes", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.05.2022, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002557/2022-05-30/, konsultiert am 28.03.2024.