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Naville

Zu Beginn des 21. Jh. noch bestehende Genfer Fam., ursprünglich aus Marsier bei Annecy. Der Maurer und Steinmetz Jaques (um 1475 in Marsier, um 1527) erhielt 1506 das Genfer Bürgerrecht und war 1520 sowie 1526 Mitglied des Rats der Fünfzig. Die Fam. betätigte sich im Textilhandel (Tuchhändler, Posamenter) und in der Uhrmacherei (ein Uhrmachermeister im 17. Jh., ein Uhrenhändler im 18. Jh.). Ende des 18. Jh. tat sie sich in freien Berufen und in den Geisteswissenschaften hervor. Die Fam. teilte sich in die vier Zweige von Chêne-Bougeries, Céligny, Vernier und Villette. Daniel (1727-98), Auditor, Ratsmitglied und 1797 Syndic, gehörte zum Zweig von Chêne-Bougeries, der 1847 erlosch. Der Heraldiker Isaac-Louis (1748-1801), Mitglied der Lehenskammer und Syndic, war der letzte Vertreter des Zweigs von Céligny. Der Zweig von Vernier brachte bedeutende Geisteswissenschaftler hervor, so François Marc Louis (->), Ernest (->), Adrien (->), François (->) und René (->). Aus diesem Zweig ging eine Linie in Paris und eine weitere in Paraguay hervor. Stammvater des Zweigs von Villette war der Tuchhändler André (1709-80), der durch seine Heirat mit Susanne Des Arts in den Besitz des Hauses Villette in Conches (Gem. Chêne-Bougeries) gelangte, das sein Schwiegervater Odet um 1698 erbaut hatte. Seine Nachkommen machten sich mit Edouard (->) in den Naturwissenschaften und mit François André (->), Jean-Edouard (->), Jules (->) sowie Jacques-Adrien (->) in der Politik einen Namen. Gustave (->) begründete den Zürcher Zweig, der mit Henri A. (->) und Robert (->) in der Industrie tätig war. Edouards Sohn Lucien (1881-1956) übernahm die von seinem Schwiegervater gegr. Zeitungsagentur Léonce Pictet, den späteren Pressevertrieb Naville & Cie. Edouard und sein Enkel Marcel (->) waren beide Präs. des IKRK.

Quellen und Literatur

  • Nachlässe in: AEG, BGE
  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 385-392; 6, 438-447
  • J. de Senarclens, Drapiers, magistrats, savants: la famille N., 500 ans d'histoire genevoise, 2006
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Zitiervorschlag

Jean de Senarclens: "Naville", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.07.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025542/2009-07-14/, konsultiert am 28.03.2024.